Ballett, urbaner und zeitgenössischer Tanz
Waldkraiburg wird ab 6. Oktober zum Tanzland

11.10.2017 | Stand 31.07.2023, 9:00 Uhr
−Foto: n/a

Am Freitag, 6. Oktober, Waldkraiburg um 17 Uhr zum Tanzland. Ein einmaliges Projekt beginnt. Tänzer des Theater Pforzheim zeigen bei der Eröffnungsveranstaltung, was sie drauf haben.

WALDKRAIBURG Am Freitag, 6. Oktober ist es endlich soweit: Dann fällt der Startschuss für „Tanzland“. Mit „Tanzland“ hat das Haus der Kultur ein in der Umgebung einzigartiges Projekt an Land gezogen. „Tanzland“ fördert und unterstützt Gastspiele von Tanzensembles in kleinen und mittleren Städten, in denen Tanz bisher nur eine kleine oder gar keine Rolle gespielt hat. Guido Markowitz, Ballettdirektor am Theater Pforzheim, will gemeinsam mit seinem Tanzensemble die Menschen in Waldkraiburg zum Tanzen inspirieren. Dafür ist so einiges geplant: Von Gastspielen über Workshops mit Bürgern und Vereinen bis hin zu Kursen in den Schulen und Weiterbildung von Lehrern. „Bisher hatten wir immer nur Kompagnien zu Gast, die nach dem Auftritt wieder weitergezogen sind. Das Tanzensemble von Guido Markowitz wird regelmäßig bei uns in Waldkraiburg sein“, erklärt Hans-Jörg Malonek vom Haus der Kultur. Ein Blick hinter die Kulissen, um zu sehen, wie Tänzer arbeiten ist dabei genauso geplant wie der regelmäßige Austausch mit den Bürgern. Jeder, der möchte, kann so ein bisschen Tanzluft schnuppern.

Wer Lust hat, die Tänzer und Tänzerinnen kennen zu lernen, einen kleinen Einblick in ihre Arbeit zu bekommen und mehr über das Projekt und die Workshops zu erfahren, der sollte am Freitag, 6. Oktober um 17 Uhr ins Haus der Kultur kommen. Dann stellt Guido Markowitz das Projekt vor und seine Tänzer zeigen Auszüge aus den Stücken „Der Kuss“, „Tanz pur“ und „Junge Choreographen“. Der Begriff „Ballett“ sei dabei oft irreführend, weiß Guido Markowitz: „Wir machen zeitgenössischen Tanz, bei dem auch viel mit Boden- und Luftelementen gearbeitet wird. Auch im Bereich „urbaner Tanz“ sind wir unterwegs.“ Vorbeikommen kann jeder. Zwar ist es von Vorteil, wenn man sich schon mal mit Tanz beschäftigt hat, aber Neulinge sind jederzeit herzlich willkommen. Die Publikumsarbeit soll alle Alters- und Gesellschaftsgruppen abdecken. Von Kindern über Erwachsenen bis hin zu Senioren können alle mitmachen. Der TSC Waldkraiburg ist schon mit an Bord und stellt auch seine Räumlichkeiten für Proben zur Verfügung. Außerdem soll im Freiraum 36 trainiert werden. Auch zwei integrative Tanzgruppen haben schon großes Interesse angemeldet.

Vom 22. bis 25. Februar ist der erste Workshopblock geplant. Das genaue Thema wird noch bekanntgegeben. An einem dreiteiligen Abend wird außerdem das Stück „Tanz pur“ aufgeführt. Das große Finale des ersten Jahres wird im nächsten Sommer „Mozart Requiem“ sein, bei dem auch Musiker aus der Stadt mitwirken sollen. „Wir wollen dann eine Verbindung zwischen der Bevölkerung und den Tänzern schaffen“, erklärt Markowitz. Die weiteren Workshops sind noch in der Planung und auch abhängig von der Zusammenarbeit mit den Vereinen und den Schulen.

„Tanzland“ ist eine Initiative der Bundeskulturstiftung und wird mit 122 000 Euro gefördert. 13 Kooperationen – darunter nur vier in Bayern – wurden aus bundesweiten Bewerbungen ausgewählt. Gefördert werden Städte, die kein eigenes festes Tanzensemble haben. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. Das langfristige Ziel ist es, das Tanzensemble in Waldkraiburg fest zu integrieren und dass sich einzelne Workshops und Programme zum Selbstläufer entwickeln.

Mühldorf a.Inn