Gewinn 2011 ging um 141 Mio. Euro zurück
Wacker-Chemie rechnet mit schwachem Jahr 2012

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 14:28 Uhr

Der Halbleiter-Zulieferer rechnet auch in diesem Jahr nicht mit steigenden Gewinnen

BURGHAUSEN Keine steigenden Gewinne erwartet der Halbleiter-Zulieferer und Chemiekonzern Wacker Chemie für das Jahr 2012. Zwar werde der Umsatz auch in diesem Jahr weiter wachsen. Das operative Ergebnis wird aber deutlich unter den Zahlen des vergangenen Jahres liegen. Dies teilte der Konzern am Mittwoch bei seiner Bilanz-Pressekonferenz in München mit.

Der unerwartet starke Nachfragerückgang im Halbleiter- und Solargeschäft hatte dem Chemiekonzern im vierten Quartal den Abschluss für 2011 verhagelt. Der Umsatz war im Gesamtjahr zwar insgesamt leicht um 3 Prozent auf 4,91 Milliarden Euro gestiegen, doch der Gewinn schmolz von 497 auf 350 Millionen Euro ab. Wegen der schwächeren Zahlen will Wacker die Dividende um 1 Euro auf 2,20 Euro je Anteilsschein kürzen.

Grund für das Umsatz-Plus war die starke Nachfrage nach Wacker-Produkten vor allem in den ersten neun Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres. Im laufenden Geschäftsjahr will Wacker seinen Umsatz leicht steigern. Das Ziel für den Konzernumsatz liegt bei rund 5 Mrd. Euro.

Als Grund für den niedriger erwarteten Gewinn nannte der Konzern geringere Abnahmepreise für Solarsilizium und die nach wie vor hohen Rohstoffkosten sowie Anlaufkosten für die Inbetriebnahme neuer Produktionsanlagen am Standort Nünchritz.

„Der Kern unserer Strategie liegt weiterhin im Wachstum aus eigener Kraft“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Mittwoch in München. „Im laufenden Geschäftsjahr investieren wir rund eine Milliarde Euro – schwerpunktmäßig in den Ausbau unserer Produktion, um die steigende Nachfrage unserer Kunden zu begleiten. Auch wenn nach wie vor große Unsicherheiten für die Konjunktur bestehen und die Rahmenbedingungen nicht einfach sind, bin ich optimistisch, dass 2012 ein erfolgreiches Geschäftsjahr für Wacker werden kann.“

Wacker hat seine Produktionskapazitäten für Silicone im vergangenen Jahr in Deutschland und Asien erweitert. In Burghausen hat der Geschäftsbereich Wacker Silicones in eine neue Anlage für hochreine Siliconelastomere investiert. Das dort hergestellte Silicon ist zum Beispiel für Anwendungen in der Medizintechnik und in der Elektronikindustrie bestimmt. Eebenfalls investiert wurde in die Standorte Nünchritz, Zhangjiagang (China), Kalkutta (Indien) und Singapur

Zum Jahresende 2011 beschäftigte Wacker weltweit 17.168 Mitarbeiter. Das sind 854 mehr als im Vorjahr. Der Anstieg steht im Zusammenhang mit dem Ausbau der Polysilicium- und Siliconaktivitäten des Konzerns. An den deutschen Standorten von Wacker arbeiteten zum Stichtag 12.813 (Vorjahr 12.235) Mitarbeiter, im Ausland waren es 4.355 (Vorjahr  4.079).

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