Bildungsprojekt „REdUSE“
Vortrag über unseren Umgang mit den Ressourcen der Erde

04.03.2019 | Stand 21.07.2023, 13:28 Uhr
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Der Rohstoffverbrauch in Deutschland und weltweit nimmt weiter zu. Fast sämtliche natürliche Ressourcen werden verstärkt ausgebeutet, ihre Vorkommen drohen zu erschöpfen. Um den künftigen Generationen die materiellen und ökologischen Grundlagen zu erhalten, ist ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen unausweichlich.

REGENSBURG Doch wie sieht Nachhaltigkeit bei nachwachsenden und nicht nachwachsenden Rohstoffen aus? Welche Maßnahmen stehen Ländern aber auch jedem einzelnen Schüler dabei zur Verfügung? Und wie sind die Menschen in den Ländern des Südens von diesen Fragen betroffen und wie können sie von einer besseren Ressourcenpolitik profitieren? Diese Fragen sind die Grundlage für die Bildungskampagne „REdUSE – reduce – reuse – recycle“, die für drei Jahre durch die weiterführenden Schulen in Deutschland tourt.

Die Kampagne wird an rund 2.000 Schulen Station machen und rund 500.000 Schüler erreichen. Projektträger dieser Bildungskampagne sind der Bildungsträger „die Multivision e. V.“, die Verbraucherzentrale NRW und die Entwicklungsorganisation „Oxfam“. Frank Braßel, Oxfam: „Die Armut des Südens hat viel damit zu tun, dass wir in den reichen Ländern im Überfluss Leben können. Unsere Kampagne zeigt den Jugendlichen, warum die Bevölkerung rohstoffreicher Länder häufig sehr arm ist, ihr natürlicher Reichtum zum Fluch wird und warum gerechte Handelsbeziehungen nötig sind, um Armut in diesen Ländern zu überwinden.“

Philip Heldt, Verbraucherzentrale NRW: „ Viele Rohstoffe könnten gespart werden, wenn Geräte repariert werden würden. (...) Gerade bei der Unterhaltungselektronik, zum Beispiel bei Smartphones oder Spielekonsolen, ist die Recyclingquote zu gering. Viele Geräte verbleiben in Schubladen oder sind von den Konstrukteuren so gebaut, dass sie schwer recycelt werden können.“

Unterstützt wird die Bildungskampagne „REdUSE“ von beiden Bundesverbänden der Abfallwirtschaft, dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sowie dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE).

VKU – Verband kommunaler Unternehmen: „Der beste Abfall ist der, der nicht entsteht. Je weniger konsumiert wird, umso weniger wird weggeworfen und umso weniger Rohstoffe werden dafür aufgewendet. Es ist wichtig, dass Jugendliche erfahren, dass hoher Rohstoffverbrauch nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus sozialer Perspektive negative Auswirkungen hat. Die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe informieren darüber bereits seit Jahrzehnten im Rahmen der Abfallberatung. Der VKU unterstützt „REdUSE“, weil das Projekt die komplexen Zusammenhänge des weltweiten Konsums anschaulich darstellt.“

BDE-Präsident Peter Kurth: „Wer nichts im Boden hat, braucht etwas im Kopf. Damit ist Deutschlands Situation recht gut beschrieben. Rohstoffarm und Recyclingweltmeister. Insbesondere die privaten Unternehmen der Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft entwickeln seit Jahrzehnten innovative Verfahren, mit deren Hilfe aus Abfällen Rohstoffe werden. Damit das so bleibt, müssen wir bereits in der Schule das Bewusstsein dafür schärfen, schonend mit den begrenzten Ressourcen umzugehen, Abfälle zu trennen und zu recyceln. Deshalb unterstützen wir das Bildungsprojekt „REdUSE“.

Die Multivision wendet sich direkt an die junge Generation, um deren Zukunft es geht. „Wir wollen Jugendliche direkt und unterhaltsam informieren, wie Nachhaltigkeit geht und welche Wichtigkeit sie für ihr Leben hat. Im täglichen Leben der Heranwachsenden haben Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Umweltschutz keinen ausreichenden Stellenwert oder sie haben ein geringes Wissen dazu. Mit unserer Kampagne gelingt es uns, den schulischen Unterricht dazu inhaltlich fundiert und intensiv anzureichern und die Schüler für eine persönliche Beteiligung zu motivieren.“, ist Franz Schättle von der Multivision e. V. überzeugt. Die Multivision ist eine von 49 anerkannten Maßnahmen der Unesco zur UN Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und einer der größten deutschen Akteure der Nachhaltigkeitsbildung.

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