Eltern haben eine Vorbildfunktion:
Vortrag „Soziale Netzwerke und Messenger“ am ChG Traunstein

11.07.2017 | Stand 24.07.2023, 13:27 Uhr
−Foto: n/a

Der vom Elternbeirat organisierte Vortrag fand im Rahmen des Jahresthemas am ChG statt, „Digitale Medien und Werteentwicklung“.

TRAUNSTEIN „Medienerziehung ist letztlich nichts anderes als die normale Erziehung – es kommt darauf an, den Kindern Werte wie Respekt, Toleranz und Empathie zu vermitteln“, resümierte Oliver Arnold von der Stiftung Medienpädagogik Bayern bei seinem Vortrag zum Thema „Soziale Netzwerke und Messenger“ am Chiemgau-Gymnasium Traunstein (ChG).

Oliver Arnold war bereits zum dritten Mal an der Schule zu Gast. Im vergangenen Schuljahr hatte er die Eltern zu den Themen „Computerspiele“ und „Cybermobbing“ aufgeklärt. „Soziale Medien sind wunderbare Kommunikationsmittel, um Kontakte zu pflegen oder Freunden etwas aus dem eigenen Leben zu erzählen. Zugleich lauern Gefahren wie die Verbreitung von Fake News oder gar Stalking und Mobbing“, leitete der Vorsitzende des Elternbeirats, Sebastian Ring, den Vortrag ein. 

Oliver Arnold gab den 70 anwesenden Eltern, Lehrern und Schülern in seinem fast zweistündigen Referat einen sehr informativen Einblick in die Welt der sozialen Medien und viele Tipps, wie man die Mediennutzung steuern und sinnvoll gestalten kann. Er versuchte dabei einen Mittelweg aufzuzeigen zwischen jenen, welche die neuen Medien verteufeln, und jenen, die sie als Allheilmittel sehen. 

Im ersten Teil des Vortrags mit dem Titel „Verständnis“ erklärte Herr Arnold verschiedene Begriffe aus der Welt der sozialen Medien und legte dar, dass Handy und Internet in der Mediennutzung der 12- bis 19-Jährigen heute eine weit größere Rolle spielen als Fernsehen und Bücher. Er machte den Eltern aber auch klar, dass sie eine Vorbildfunktion haben. Daher sollten sie darauf achten, das Handy selbst nicht zu oft zu nutzen. 

Im zweiten Teil, „Verantwortung“, ging es um Themen wie Privatsphäre, Datenschutz, Urheber- und Persönlichkeitsrechte oder Mobbing. Hier stellte Herr Arnold heraus, dass die Kinder fähig sein sollten, die Privatsphäreeinstellungen der sozialen Netzwerke selbst einrichten zu können. „Daran können sie auch schon erkennen, ob ihr Kind das Smartphone im Griff hat oder das Smartphone ihr Kind.“ 

Der letzte Teil des Vortrags drehte sich dann um die „Kompetenz“. Herr Arnold empfahl den Eltern, mit den Kindern gemeinsam einen Mediennutzungsvertrag zu vereinbaren, wie ihn die Website Klicksafe.de anbietet. „Schon beim Erarbeiten des Vertrags beschäftigt man sich mit vielen relevanten Themen und kommt mit den Kindern ins Gespräch.“ Ziel sei es, dass man Vertrauen in seine Kinder aufbaue. Sie sollten als Jugendliche die neuen Medien selbstbestimmt nutzen können und sich bei Problemen an die Eltern wenden.

„Sie können Ihr Kind nicht völlig vor Fake News und anderen Gefahren schützen – klären Sie es darüber auf und warnen sie es davor, dass es nicht alles glauben darf, was im Internet steht“, verdeutlichte er. Nach der abschließenden Fragerunde verabschiedeten die Zuhörer Herrn Arnold mit kräftigem Applaus. 

Berchtesgadener Land