Programm der Museen im Landkreis Cham
Von altem Handwerk bis zu Waldschmidts literarischem Werk

10.12.2019 | Stand 03.08.2023, 5:01 Uhr
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An den Feiertagen rund um den Jahreswechsel können zahlreiche Ausstellungen und Museen im Landkreis Cham besucht werden. Die Ausstellungen in den Museen im Landkreis Cham bieten den Besuchern ein breites Spektrum an Themen.

LANDKREIS CHAM Sie sind ansprechend gestaltet und befassen sich mit den unterschiedlichsten Inhalten aus der bewegten Geschichte der Region: mit Steinzeit und Mittelalter, Handwerk und Kunst, Alltags- und Berufsleben, Hausgewerbe und Industriegeschichte, Grenzen und Grenzüberschreitung, Wallfahrt und Volksfrömmigkeit. Einige Häuser präsentieren zusätzlich sehenswerte Sonderausstellungen, veranstalten Vorführungen oder bieten Rätselspiele für Kinder an.

Geschichte der Marienwallfahrt

Im Wallfahrtsmuseum Neukirchen beim Heiligen Blut wird die Geschichte der bedeutenden Marienwallfahrt dargestellt. Das Museum dokumentiert außerdem verschiedene Aspekte katholischer Volksfrömmigkeit, mittelalterliches Pilgerwesen, Schnitzerei, Wachswaren und Rosenkranzherstellung. Eigene Abteilungen sind der überregional bekannten Neukirchener Hinterglasmalerei und dem Wallfahrtswesen im benachbarten Böhmen gewidmet. Für Kinder liegen verschiedene Rätselbögen bereit, auch speziell zum Thema Weihnachten.

Krippen aus Böhmen

Das Wallfahrtsmuseum präsentiert derzeit zusätzlich zwei Ausstellungen. Unter dem Titel „Passion ohne Grenzen. Krippen aus Böhmen“ werden bis 2. Februar 2020 Krippen aus der Sammlung des Ludolf Stegherr präsentiert. Nicht nur die Kinderherzen schlagen höher beim Betrachten und Bestaunen dieser kleinen Kunstwerke. Der private Krippenfundus galt lange Zeit als Geheimtipp für Begeisterte und Freunde der böhmischen und mährischen Krippenkunst. Neben typischen weihnachtlichen Ereignissen wie „Hirten- und Königsanbetung“ werden auch die „Flucht nach Ägypten“ und Passionskrippen gezeigt. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung sind Papierkrippen, die durch ihre feine Ausarbeitung und die große Anzahl an Figuren den Betrachter fesseln.

Die zweite Ausstellung „Im Gnadenorte hab ich an dich gedacht…“ zeigt Andachtsbildchen und Andenken von fast Wallfahrtsstätten in Böhmen. Vorgestellt werden berühmte Wallfahrten wie die zur Příbramer Muttergottes, zum Hl. Nepomuk oder zum Prager Jesulein, aber auch weniger bekannte Pilgerziele. Es werden fast 300 Andachtsbildchen sowie Holz-Skulpturen, Porzellanfiguren, Souvenirs und Andenken wie Tassen oder Klappbildchen zum Aufstellen präsentiert. Eine besondere Rarität sind die ausgestellten Stempel zum Prägen von Wallfahrtsmedaillen.

An Heiligabend und Silvester gibt es im Wallfahrtsmuseum eine Namenstags-Aktion. Personen, die an diesen Tagen Namenstag feiern können (Adam und Eva, Silvester, Melanie, Apollonia), haben freien Eintritt ins Museum. Geöffnet ist samstags, sonntags und an den Feiertagen jeweils von 10 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr, an den Werktagen jeweils von 9 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr. An Heiligabend und Silvester ist nur von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

„Leben an der Grenze“

Das Grenzland- und Trenckmuseum Waldmünchen stellt die Geschichte der Stadt Waldmünchen vor, die immer von der besonderen Lage an der Landesgrenze zu Böhmen geprägt war. Das Museum veranschaulicht diese Entwicklungen im Schwerpunktthema „Leben an der Grenze“. Auch dem historischen Geschehen um Franz Freiherr von der Trenck und seine Panduren sowie deren Bedeutung für die Stadt Waldmünchen ist eine eigene Abteilung gewidmet. Im Swarovski-Keller sind funkelnde Kristallglas-Objekte zu bestaunen. Die aktuelle Sonderausstellung „Waldmünchner Bildergeschichten“ zeigt Einblicke in das künstlerische Schaffen von Gertud Kilgert. Die in Nabburg in der Oberpfalz geborene und in Neutraubling lebende Künstlerin fühlt sich seit Jahren eng mit der Grenzstadt verbunden, sie hat sich mit der Geschichte Waldmünchens und den Panduren auseinandergesetzt. Es entstanden Acrylbilder und Collagen, die kleine, der Fantasie der Künstlerin entsprungene Geschichten erzählen. Auch zahlreiche Aquarelle Kilgerts mit Motiven aus der Gegend rund um Waldmünchen sind zu sehen.

Das Grenzland- und Trenckmuseum ist in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel vom 17. Dezember 2019 bis zum 14. Januar 2020 jeweils dienstags, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Am zweiten Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, 26. Dezember, und an Hl. Drei Könige, Montag, 6. Januar 2020 ist geöffnet. Am 24., 25. und 31. Dezember und am 1. Januar 2020 ist geschlossen. Vom 15. Januar 2020 bis Ende März 2020 macht das Museum Winterpause.

Spitzenklöppeln im Oberpfälzer Wald

Das Museum ehemalige Klöppelschule Tiefenbach befasst sich mit der Geschichte des Spitzenklöppelns im Oberpfälzer Wald. Es zeigt Entwürfe, Musterzeichnungen, Musterbriefe und Klöppelspitzen aus Tiefenbach. Das „Spitzenklöppeln im Oberpfälzer Wald“ ist eine der Kulturformen, die beispielgebend in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurden und die die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen in und aus Deutschland sichtbar machen. 1907 hatte der Bayerische Staat in Tiefenbach eine Spitzenklöppelschule gegründet, die ebenso wie die Schulen in Stadlern (1901) und Schönsee (1906) die Spitzenerzeugung in der Oberpfalz förderte. Generationen von Frauen und Mädchen lernten hier das Kunsthandwerk des Spitzenklöppelns. Klöppelspitze aus dem Oberpfälzer Wald machte sich auf Weltausstellungen einen Namen und wurde zum begehrten Luxusartikel. Das Museum im Rathaus ist geöffnet: an Werktagen montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr, freitags 8 bis 12 Uhr. An den Feiertagen ist nicht geöffnet.

Das Ludwig-Gebhard-Museum in Tiefenbach ist bis April nach vorheriger Vereinbarung, mit der Gemeinde Tiefenbach, unter der Telefonnummer 09673/ 922110 zu besichtigen.

Jagdtrophäen und Tierpräparate

Das Museum Jagd und Wild auf Burg Falkenstein präsentiert Präparate von Wildtieren, die in der Region beheimatet sind, Beachtlich ist vor allem die Vogel-Sammlung. Etliche der im Museum gezeigten Tierarten zählt zu den gefährdeten Arten. Daneben werden Jagdtrophäen und historische Jagdwaffen gezeigt. Das Museum ist regulär zu den Öffnungszeiten der Burggaststätte donnerstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet; am 24. und 25. Dezember sowie an Neujahr sind Museum und Gaststätte geschlossen, am 26. und 31. Dezember sind Museum und Gaststätte geöffnet. Ab 2. Januar 2020 ist jeweils donnerstags bis sonntags regulärer Museums- und Gaststättenbetrieb, auch an Hl. Drei Könige, 6. Januar 2020, ist geöffnet. Burgführungen sind für Gruppen nach Voranmeldung in der Tourist-Info des Marktes Falkenstein unter der Telefonnummer 09461/ 942220 möglich.

Kunst der Gruppe SPUR

Das Museum SPUR Cham ist im ehemaligen „Armenhaus“ der Stadt Cham, einem spätgotischen Gebäude, eingerichtet. Das südwestlich vor dem Biertor gelegene Haus zählt zu den ältesten noch erhaltenen Profanbauten der Stadt. Das Museum zeigt Malerei, Plastik und Arbeiten auf Papier der Gruppe SPUR, einer Künstlergruppe, die in den 1950er Jahren in München zusammenfand. Mit den vier Mitgliedern Heimrad Prem, Helmut Sturm, Lothar Fischer und HP Zimmer bestand die Gruppe SPUR bis 1965. Das Museum SPUR Cham zeigt derzeit bis einschließlich 6. Januar 2020 die Ausstellungen „Helmut Sturm – Paris 1958“ und die Heimatgeschichtliche Ausstellung des Stadtarchivs Cham „Es trifft sohin auf 80 Seelen beinahe ein Wirt - Gasthäuser und Brauereien im alten Cham“. In zwei Räumen im Erdgeschoss des Armenhauses erinnern historische Fotos und erläuternde Texte an jene Zeit, als das Schlagwort vom „Wirtshaussterben“ noch völlig unbekannt war. Im Jahr 1855 zum Beispiel hatten die etwa 2.500 Chamauer die Wahl zwischen 32 Gasthäusern und Brauereien. Das Stadtarchiv präsentiert Bildmaterial einiger dieser bekannten Lokale. Dazu zählen auch die Sommerkeller und Biergärten. Sie entstanden ab den 1820er Jahren im Umfeld der Altstadt und entwickelten sich zu beliebten Treffpunkten in der warmen Jahreszeit. Nicht vergessen wurden in der Ausstellung die Gaststätten der ehemals selbstständigen Gemeinden, die heute Teil des Stadtgebietes sind. Dazu gehörte auch das beliebte Ausflugslokal auf der Luitpoldhöhe, das im August 1902 neben dem Aussichtsturm errichtet wurde. Gerade in den kleineren Kommunen spielten diese Wirtshäuser eine wichtige Rolle und waren vielfach die Mittelpunkte des gesellschaftlichen Lebens. Die Ausstellung im Obergeschoss beschäftigt sich mit dem Maler Helmut Sturm (1932-2008), Mitglied der Gruppe SPUR. Er verbrachte gegen Ende seiner Studienzeit an der Akademie der Bildenden Künste München ein halbes Jahr in Paris. Er hatte ein Stipendium des Französischen Staates erhalten, seine Aufenthaltsgenehmigung war auf den Zeitraum von Nov. 1958 bis Sept. 1959 befristet. Da Helmut Sturm in seiner Pariser Zeit kein Atelier zur Verfügung hatte, entstanden überwiegend kleinformatige Aquarelle und Arbeiten auf Papier in Mischtechnik. Die Blätter kreisen um das Thema „Kopf“, einige Blätter sind auch mit „Kopf“ bezeichnet. Fast alle Arbeiten tragen neben der Datierung 58 oder 59 auch die Bezeichnung „Paris“.

Das Museum SPUR ist zum Jahreswechsel geöffnet am 26., 28. und 29. Dezember sowie am 1., 4., 5. und 6. Januar jeweils von 14 bis 17 Uhr. Geschlossen bleibt das Haus am Heiligabend, Ersten Weihnachtstag und Silvester. Ab 7. Januar ist dann Winterpause im Museum SPUR bis Ostern. Der Eintritt im Museum SPUR ist frei.

„raum schwankt himmel fährt“

Die Städtische Galerie Cordonhaus Cham zeigt die Ausstellung „Carolina Camilla Kreusch – raum schwankt himmel fährt“. Carolina Camilla Kreusch, gelernte Holzbildhauerin und Meisterschülerin von Prof. John Bock, zeigt im Cordonhaus Objekte und Installationen, die den Betrachter auf den ersten Blick in einen spielerisch anmutenden, farbig auffallenden, eigens kreierten Kosmos entführen. Ihre Arbeiten erinnern oftmals an körperhafte Wesen und organische Plastiken, die sie aus Kartonagen, Holz, Kabel, Rohren, aber auch technischen Geräten und Fundstücken vielfach geschichtet und verdichtet werden. In Cham zeigt sie eine umfangreiche Einzelschau. Im zweiten Obergeschoss des Cordonhauses ist überdies die Prähistorische Ausstellung „Aus grauer Vorzeit“ zur Vor- und Frühgeschichte von Cham und Umgebung zu sehen. Anhand von Verbreitungskarten, Fundkarten, Bodenfunden (Originale und Nachbildungen) und Erläuterungstexten zu den einzelnen Kulturstufen werden die Spuren erster menschlicher Begehung und Besiedlung der Cham-Further Senke aufgezeigt. Außerdem vermittelt die Ausstellung einen Einblick in die lokale Forschungsgeschichte.

Die Öffnungszeiten des Cordonhauses sind Mittwoch bis Sonntag und Feiertage 14 bis 17 Uhr, Donnerstag, 14 bis 19 Uhr. An den Feiertagen 24. und 25. und 31. Dezember 2019 bleibt das Haus geschlossen; am 26. Dezember, an Neujahr und Dreikönig ist geöffnet. Der Eintritt ist kostenfrei. Für Gruppen werden nach Vereinbarung auch gesonderte Öffnungszeiten angeboten.

Das Museum der Büchsenmacherfamilie Kuchenreuter in Cham zeigt Feuerwaffen für Jagd und Sport, die seit 1640 in Handarbeit produziert werden. Das Museum ist für Gruppen ab zehn Personen nach Vereinbarung unter der Telefonnummer 09971/ 1506 geöffnet. Eine feste Führung findet am 27. Dezember 2019 und am 3. Januar 2020 jeweils um 10.30 Uhr geplant.

Das Rundfunkmuseum Cham bietet eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte von Radio, Fernsehen und Tonaufzeichnung vom Beginn bis zur Neuzeit. Auf 1.050 Quadratmetern können über 3.000 Exponate gehört, gesehen, gefühlt und erlebt werden. Im Physiksaal und im neuen Röhrenraum gibt es verblüffende, auch für Laien verständliche Vorführungen und Experimente. Führungen zu beliebigen Zeiten nach Anmeldung, für Gruppen ab zehn Personen. An Weihnachten und Neujahr ist das Museum geschlossen.

Mondlandung auf der Zündholzschachtel

Das Zündholzmuseum Grafenwiesen dokumentiert anschaulich die Entwicklung der regionalen Zündholzproduktion vom Kleingewerbe zur spezialisierten Industrie und zeigt Ausschnitte aus seiner umfangreichen Spezialsammlung von Zündwaren. In der Sonderausstellung „Mit Feuer ins All“ werden zahlreiche Sammelserien von Zündholzetiketten aus aller Welt zum Thema Raumfahrt und Luftverkehr präsentiert. Besonders die Mondlandung vor fünfzig Jahren war ein großes mediales Ereignis weltweit, die auch in der Bilderwelt von Alltagsprodukten, wie Zündholzschachteln, große Beachtung fand. Das Spezialmuseum zeigt außerdem eine kleine Auswahl weihnachtlicher und winterlicher Zündholz-Exponate.

Das Zündholzmuseum Grafenwiesen ist zum Jahreswechsel an folgenden Tagen geöffnet: am 27. und 29. Dezember 2019, am 1., 2., 5., 8. und 9. Januar 2020, jeweils von 14 bis 16 Uhr, Führungen sind nach Vereinbarung unter der Telefonnummer 09941/ 940317 möglich. Winterpause ist ab 10.Januar 2020, Saisonstart ist wieder an Ostern 2020.

Geschichte der Reiterwallfahrt

Das Pfingstritt-Museum Bad Kötzting in der Kirchenburg zeigt die Geschichte des Kötztinger Pfingstritts, dieser bedeutenden eucharistischen Prozession zu Pferde. Anhand historischer Objekte und einer reichen Materialsammlung wird in der spätmittelalterlichen Wehranlage mit befestigtem Friedhof, Kirche und Schloss die über 600-jährige Geschichte der Reiterwallfahrt von Bad Kötzting nach Steinbühl und die anschließende symbolische Pfingsthochzeit dokumentiert. Für Kinder liegt ein spannender Rätselbogen bereit.

An Heiligabend ist das Pfingstritt-Museum geschlossen; geöffnet ist an den beiden Weihnachtsfeiertagen, am Sonntag, 29. Dezember, an Silvester, am Sonntag, 5. Januar sowie an Heilig Drei König jeweils von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, an Neujahr ist von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

Zeitgenössische Kunst in ländlichem Ambiente

In Wettzell, vier Kilometer von Bad Kötzting gelegen, befindet sich seit 1990 in einem historischen Bauerngehöft die Galerie im Woferlhof, die zeitgenössische Kunst zeigt und die mit ihrem Galerieprogramm über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist. Derzeit ist die Ausstellung „Seine Künstler. Gedächtnisausstellung für Achim Lerche“ zu sehen, in der neue Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler der Galerie sowie Grafik, Malerei und Skulptur aus dem Bestand der Galerie präsentiert werden. Von 20. Dezember 2019 bis 6. Januar ist donnerstags und sonntags jeweils von 11 bis 16 Uhr geöffnet sowie nach Vereinbarung unter der Telefonnummer 09941 / 905315.

Das Schnapsmuseum der Bad Kötztinger Bärwurzquelle präsentiert über 200 historische Ausstellungsstücke, die über die Schnapsherstellung vergangener Zeiten informieren. Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen: 24.Dezember von 9 bis 13 Uhr, 25., 26. und 29. Dezember 2019 jeweils von 10 bis 16 Uhr, 31. Dezember 2019 von 9 bis 16 Uhr. Ansonsten montags bis freitags 9 bis 18 Uhr, samstags 9 bis 16 Uhr, sonntags geschlossen.

Geschichte des Fahrrads

Das Fahrradmuseum Arnschwang präsentiert die Geschichte des Fahrrads in den vergangenen 200 Jahren. Die Wirtshöhe Arnschwang, ein Komplex aus dem Jahre 1845, ist ein sehr geschichtsträchtiges Objekt. Nicht nur die Unterkellerung des Komplexes aus dem 15. Jahrhundert, welche die Schrazllöcher beherbergt und im Krieg als Unterschlupf und zum Verstecken von Vorräten diente, ist sehr interessant, sondern auch die ehemalige Pferdewechselstation. Diese Rossumspannstation wurde vor allem in den Zeiten des Salzhandels genutzt, um die erschöpften Pferde auf dem Weg von Regensburg nach Prag gegen ausgeruhte Pferde auszuwechseln. Das historische Gebäude wurde vom Förderverein Fahrradmuseum Arnschwang e.V. zu einem Fahrradmuseum umgebaut. Das Museum ist geöffnet: Dienstag und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr, Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung. Am 24. und 25. Dezember sind Café und Museum geschlossen.

Originale aus dem Nachlass Waldschmidts

Die Waldschmidt-Ausstellung Eschlkam informiert über Leben und Werk des 1832 in Eschlkam geborenen Volksschriftstellers Maximilian Schmidt genannt Waldschmidt. Sie ist mit zahlreichen Originalen aus dem Nachlass Waldschmidts bestückt, persönlichen Gegenständen, Fotografien, Dokumenten und Büchern. Maximilian Schmidt zählt zu den meistgelesenen und meistgespielten Autoren seiner Zeit. Einige seiner Werke wurden verfilmt. Er war vielseitig engagiert: Er wirkte in der Vorstandschaft des Deutschen Schriftstellerverbandes, veranlasste die Gründung eines bayerischen Fremdenverkehrs-Verbandes und organisierte 1895 als Vorsitzender des Organisationskomitees ein Volkstrachtenfest mit Umzug, der grundlegend für die heutigen Oktoberfest-Schützen- und Trachtenzüge in München werden sollte. 1884 hatte ihn König Ludwig II. zum Königlichen Hofrat ernannt. 1898 genehmigte ihm Prinzregent Luitpold den vererblichen Namenszusatz „genannt Waldschmidt“. Noch zu Lebzeiten Waldschmidts errichtete der Arnbrucker Verschönerungsverein 1909 ein Denkmal für ihn auf dem Großen Riedelstein am Kaitersberg. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Tourist-Info Eschlkam zugänglich, die ebenfalls im Waldschmidthaus untergebracht ist: Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr, Freitag von 8 bis 12 und 13 bis 15 Uhr. Heiligabend, an den Weihnachtsfeiertagen, Silvester, Neujahr, Heilig Drei König sowie samstags und sonntags ist geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Die Museen am Stadtturm in Furth im Wald sind derzeit leider geschlossen.

Die Erlebniswelt Flederwisch in Furth im Wald, Ostbayerns größter Fantasieladen, beherbergt unter anderem eine Transmissionswerkstatt, eine historische Druckerei, eine Schmiede sowie das Haus der 1.000 Geschenke. Die spannenden, unterhaltsamen und lehrreichen (Vor-) Führungen lassen den Besuch zu einem Erlebnis werden. Der Laden ist geöffnet von Montag bis Freitag, 10 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr; das Museum ist in der Weihnachtszeit geöffnet am 23., 27., 29 und 30. Dezember und 3. Januar 2020. Führungen sind jeweils Sonntag um 14 Uhr.

Die Museen am Steinbruchsee in Furth im Wald – Sengenbühl bieten Anschauungsmaterial zur Geologie und Pflanzenwelt der Umgebung. Die Sammlung von über 800 Präparaten einheimischer Tiere ist einzigartig. Im Uhrenmuseum sind mehr als 700 Zeitmessinstrumente aus vier Jahrtausenden zu sehen. Geöffnet ist täglich von 10 bis 17 Uhr (außer Heiligabend nur bis 13 Uhr).

Handwerksberufe aus der Region

Das Bayerwald-Handwerksmuseum Arrach wird von der Familie Drexler geführt und präsentiert anschaulich alte Handwerksberufe der Region wie etwa Schmied, Schuster, Wagner, Schlosser und Sattler. Besonderes Augenmerk wird auf Holzhandwerke gelegt. Entsprechend nachgebildete Werkstätten informieren über Holzhauer, Schreiner, Drechsler, Zimmerer, Besenbinder und Holzdrahthobler. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr.

Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Mineralienmuseum im Drexlerhof mit folgenden Öffnungszeiten: montags bis freitags 9 bis 18 Uhr, samstags 9 bis 16 Uhr, sonn- und feiertags 10 bis 16 Uhr. An Heiligabend und Silvester ist von 9 bis 13 Uhr geöffnet, am 25. Januar und an Neujahr ist geschlossen.

Auch das Holzkunst-Museum im Drexlerhof zählt zum breiten Angebot in Arrach. Auf über 400 Quadratmetern auf zwei Etagen präsentiert Horst Giese aus Berlin-Lichtenfelde rund 600 Exponate, allesamt von ihm aus Holz geschnitzt und gefertigt. Beeindruckend ist die Vielfalt der Sammlung von Holzkunst-Objekten. Täglich ist geöffnet von 10 bis 18 Uhr.

Das „Geschichtserlebnis“ Freilichtmuseum Burgruine Runding mit Informationstafeln, die an 54 markanten Stellen Auskunft über das jeweilige Gebäude und dessen Alter geben, sowie die Ausstellung in der Alten Kirche (Ortsmitte) mit Fundstücken und Ergebnissen der archäologischen Ausgrabungen auf der Burgruine sind täglich von 8 bis 16 Uhr zugänglich.

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