Außergewöhnlicher Lebenslauf
Vom Bankräuber zum Juraprofessor

11.07.2017 | Stand 20.07.2023, 14:10 Uhr
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Der fünffache Bankräuber Shon Hopwood legte eine steile Karriere hin. Während seiner Haftzeit entdeckte er die Leidenschaft für Jura und ist nun an eine renommierte Uni zum Professor berufen worden.

WASHINGTON Shon Hopwoods Lebenslauf kann man wahrhaftig als außergewöhnlich bezeichnen. Laut N24 hat der heute 41-Jährige aus dem US-Bundesstaat Nebraska mit seinen Eltern, die auf dem Land eine eigene Kirche gründeten, ein glückliches Leben geführt. Doch der Rauswurf aus dem College und der Misserfolg bei der US Navy, brachten den jungen Mann vom rechten Weg ab.

Er arbeitete auf einer Farm und fing an, Alkohol und Drogen zu konsumieren. Schließlich folgte eine tiefe Depression. Um dieser Perspektivlosigkeit zu entfliehen und ein sorgloses Leben zu führen, schlug ihm sein damaliger bester Freund vor, eine Bank auszurauben. Hopwood ließ sich darauf ein und raubte von 1997-1999 insgesamt fünf Banken aus. Bis dahin erbeutete er fast 200.000 Dollar.

1999 folgte dann die Verurteilung wegen bewaffneten Raubes. Der damals 23-Jährige musste für elf Jahre ins Gefängnis. Eine fünfmonatige Einzelhaft war der Auslöser dafür, dass sich Hopwood in der Gefängnisbücherei mittels juristischer Bücher über seine Rechte informierte. Aus einer anfänglichen Recherche, entwickelte sich eine Leidenschaft. Er fing an, Petitionen zu schreiben und anderen Mithäftlingen bei Einspruchsverfahren weiterzuhelfen. Und das mit großem Erfolg.

Sein Leben nahm eine Wende: im Alter von 33 Jahren wurde er entlassen, heiratete seine Jugendliebe und wurde Vater von zwei Kindern. Sein größter Wunsch: die entdeckte Leidenschaft zum Beruf zu machen und Rechtsanwalt zu werden. Als verurteilter Ex-Verbrecher war es nicht leicht für ihn, aber er nahm das Studium auf und stieg in diesem Jahr zum Professor auf. Die Rechtsfakultät der Georgetown University in Washington D.C. gab ihm eine zweite Chance, wo er im kommenden Studienjahr lehren wird. Sein Schwerpunkt: die Rechte von Gefangenen.