Speedway: Interview mit Smolinski
Verletzt, aber voller Zuversicht

05.07.2017 | Stand 26.07.2023, 9:32 Uhr

Der Kapitän der deutschen Speedway-Nationalmannschaft, Martin Smolinski, blickt trotz Verletzung voller Tatendrang auf das Speedway-Rennen am Pfingsmontag in Abensberg. Hier das Interview und weitere Infos zum Speedway-Spektakel.

ABENSBERG Martin Smolinski (26) ist derzeit das Gesicht des deutschen Speedwaysports. Der Olchinger ist dreifacher deutscher Einzelmeister, unter anderem hat er sich in den letzten beiden Jahren den Titel gesichert. Zudem wurde er mit seinen Teams in den vergangenen fünf Jahren jeweils deutscher Mannschaftsmeister. Er fährt zur Zeit für den AC Landshut, für Hellas Verona in Italien und für Gniezno in Polen. Zudem versucht er sich seit einiger Zeit auch sehr erfolgreich auf der Langbahn und wurde so im vergangenen Jahr mit dem deutschen Team Weltmeister. 

Am 13. Juni kommt der Kapitän der deutschen Speedway-Nationalmannschaft wieder zum MSC Abensberg, um die Qualifikationsrunde zum Grand Prix 2012, der Speedway-Einzelweltmeisterschaft zu bestehen. Diese Einzelweltmeisterschaft wird wie in der Formel 1 über das Jahr hinweg in mehreren Rennen ausgetragen. Doch nur wenige Fahrer sind gesetzt, alle anderen müssen eine lange Qualifikation durchlaufen.

Seit vielen Jahren hat es kein Deutscher mehr geschafft. Smolinski, Vereinsmitglied beim MSC Abensberg möchte am Pfingstmontag ab 14 Uhr auf seiner erklärten Lieblingsbahn den ersten Schritt dazu tun. Das folgende Interview führte Alexander Reichmann vom MSC Abensberg für das Wochenblatt.

Martin, du trittst am Pfingstmontag in Abensberg in der Qualifikationsrunde zum Speedway-Grand Prix an. Wie sehen deine Ziele aus?

Smolinski: Priorität hat ganz klar das Weiterkommen. Dafür muss ich unter den ersten sechs sein. Punkt zwei ist aber ein Platz auf dem Treppchen. Ich will ja in Abensberg zeigen, wer Herr im Haus ist und meinen Abensberger Freunden eine Show bieten. 

Du hast es angesprochen, Abensberg ist deine Lieblingsbahn, du hast viele Freunde hier. Wie wichtig ist der Heimvorteil für dich?

Smolinski: Der Rennsport ist psychisch sehr anspruchsvoll, da macht es schon viel aus, wenn du im Umfeld eines Rennens psychische Unterstützung hast. Es gibt doch nichts Schöneres als wenn das ganze Stadion hinter dir steht. Dazu ist die Organisation in Abensberg klasse. Ich fühle mich hier richtig heimisch. 

Wie weit kann es für dich heuer gehen in die Qualifikation für den Grand Prix 2012?

Smolinski: Ich war ja im vergangenen Jahr schon Ersatzfahrer für den Grand Prix. Ich habe allgemein schon sehr viel erreicht und mein Ziel ist ganz klar der Sprung in den Grand Prix. Das wird nicht einfach, aber dieses Ziel muss man sich setzen und bei meiner aktuellen Form könnte ich das auch erreichen. 

Wie sieht deine Vorbereitung auf Abensberg aus?

Smolinski: Ich kann leider am Pfingstsonntag in Abensberg nicht trainieren, weil ich an dem Tag noch den Langbahn Grand Prix in Marienbad fahre. Aber ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Ich kenne die Bahn und das Setup für die Bahn perfekt. 

Im Vorfeld war zu hören, dass du dich verletzt hast, was ist da passiert?

Smolinski: Ja, ich habe mir das Außenband angerissen und den Meniskus verletzt. Ich bin aber bereits schon wieder ein Rennen gefahren und ich fühle mich eigentlich sehr gut. Die Mediziner haben empfohlen, dass ich vier bis sechs Wochen auf Krücken gehe. Mein Physiotherapeut Daniel Pimmer aus Abensberg hat mich aber wieder soweit hinbekommen, dass ich glaube, bis zum Pfingstmontag wieder absolut topfit zu sein. Zur Zeit bin ich alle zwei bis drei Tage bei ihm in Behandlung und ich habe wegen der Regeneration auch alle Rennen bis auf den Langbahn-Grand Prix in Marienbad abgesagt. 

Mit dir werden am Pfingstmontag noch zwei Deutsche in Abensberg sein, nämlich Tobi Kroner und Christian Hefenbrock. Was traust du den beiden zu?

Smolinski: Tobi Kroner ist zur Zeit sehr schwankend und Hefenbrock ist erst schwer gestürzt. Ich weiß nicht, wie er das verkraftet hat. Wenn beide in Topform sind, sind sie aber auf jeden Fall Kandidaten für einen Platz unter den ersten Sechs. 

Helft ihr euch bei so einem Rennen auch untereinander?

Smolinski: Sicher redet man mal, aber wir sind da alle Einzelkämpfer und ich werde sicher keinem mein bestes Setup für das Rennen verraten. Ein paar Geheimnisse bleiben gewahrt. 

Danke für das Gespräch, Martin! Und viel Glück am Pfingstmontag!

Weitere Info: Das Starterfeld für die Qualifikationsrund ist nun komplett, als letztes haben die Australier und die Dänen ihre Fahrer gemeldet. Aus Dänemark kommen Peter Kildemand und Kenneth Hansen. Australien schickt zwei echte Hochkaräter ins Rennen. Davey Watt hat vor einigen Jahren in Abensberg für Aufsehen gesorgt, als er die damalige Grand-Prix-Qualirunde mit fünf Siegen aus fünf Läufen gewann. Außerdem ist mit Darcey Ward der amtierende Weltmeister bei den U21-Junioren mit dabei. 

Das Foto (MSC Abensberg) zeigt Martin Smolinski „in Action”.

Wer mehr zum Programm, auch vom Pfingstsonntag, wissen möchte: Hier gibt‘s die restlichen Infos:

http://www.wochenblatt.de/nachrichten/kelheim/regionales/Speedway-Deutschlands-Top-Trio-tritt-an;art1176,50086

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