ÖDP-Petition im Landtag
Verfassungsausschuss berät über die dritte Strophe der Bayernhymne

10.04.2018 | Stand 20.07.2023, 14:22 Uhr
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Der Ausschuss für Verfassung, Recht und Parlamentsfragen befasst sich am kommenden Donnerstag, 12. April, mit der ÖDP-Petition, die dritte Strophe der Bayernhymne wieder einzuführen.

PASSAU/MÜNCHEN Von Alfons Goppel 1966 empfohlen, von FJS wieder verworfen, wäre die dritte Strophe heute eine eindringliche Ermahnung der Regierung Söder, meint die ÖDP. „Gott mit uns und Gott mit allen, die der Menschen heilig Recht, treu beschützen und bewahren, von Geschlechte zu Geschlecht“ – diese Menschenrechtsstrophe wäre nach Ansicht der ÖDP „das Kontrastprogramm zum dumpfen Slogan ‚Bayern first‘, weil sie den Blick öffnet, auf das Rechtaller Menschen“, argumentieren die Initiatoren der Petition, der ehemalige ÖDP-Landesvorsitzende Bernhard Suttner und der Passauer Zweite Bürgermeister und ÖDP-Bezirksrat Urban Mangold. 

Wer die dritte Strophe singt, muss sofort die Querverbindungen der Politik zu den Waffenexporteuren kappen und maximal restriktive Bedingungen für die Rüstungsindustrie einführen, fordert die ÖDP. In Niederbayern, wo die ÖDP-Petition ihren Ausgangspunkt hat, singt die Partei bei ihren Bezirksparteitagen seit Jahren die Bayernhymne. „Wir verstehen sie als Protestsong und Widerspruchslied“, argumentiert Bezirksvorsitzender Urban Mangold. 

„Wer in der ersten Strophe Gottes Schutz für ‚seine Fluren‘ erbittet, der darf nicht die landwirtschaftliche Existenz der Menschen in Afrika durch aggressiv subventionierte Agrarexporte ruinieren. Wer den Schutz für „seiner Städte Bau“ erhofft, der darf nicht durch einen zügellosen Bau-Boom und durch ein schrankenloses Landesentwicklungsprogramm bayerische Kulturlandschaft und historisch gewachsene Städte zerstören. Man hat schon den Eindruck, dass manche, die da an Festtagen und zu besonderen Anlässen das Lied der Bayern singen, den Kern der Botschaft nicht wirklich verinnerlicht haben. Die Debatte über die Wiedereinführung der dritten Strophe könnte das vielleicht ändern“, so Mangold.

Passau