Deutsche Hallenmeisterschaften Senioren
Urte Alisch räumt bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren ab!

11.07.2017 | Stand 03.08.2023, 20:01 Uhr
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Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren gab es in Erfurt herausragende Leistungen von Urte Alisch, Neuzugang beim SWC Regensburg, die nicht nur drei deutsche Meistertitel und eine Silbermedaille in der W50 erringen konnte, sondern auch den deutschen Weitsprungrekord in dieser Altersklasse verbessern konnte.

ERFURT Über die 60 Meter musste sie sich im Sprint lediglich Iris Opitz von der LAV Elstertal Bad Köstriz geschlagen geben, die mit 14 Hundertstel schneller war als Urte Alisch. Aber in drei Disziplinen kam keine an ihr vorbei. Urte Alisch, die zu Jahresfrist vom SC Neubrandenburg zum SWC Regensburg wechselte, landete deutlich auf Platz eins über die 60 Meter Hürden mit 10,11 Sekunden. Dort war jedoch die Konkurrenzsituation mit insgesamt vier Starterinnen für die ehrgeizige Athletin nicht sonderlich herausfordernd. Und mit der Zeit war sie auch nicht besonders zufrieden. Aber es sollten ja noch die Sprungdisziplinen folgen. Im Hochsprung stieg sie bei 1,43 Metern dort ein, wo für die meisten schon Schluss war. Waren es in Fürth einen Monat zuvor noch übersprungene 1,49 Meter, so war in Erfurt die Frage, ob sie den bestehenden deutschen Rekord in der W50 angreifen konnte. Dieser steht in dieser Altersklasse bei 1,55 Meter. Zunächst holte sie sich im dritten Versuch über die 1,52 Meter den Titel, nachdem ihre ärgste Konkurrentin vom TSV Münnerstadt an dieser Höhe scheiterte. Zur Einstellung des bisherigen deutschen Rekords lagen im Anschluss 1,55 Meter auf. Urte Alisch beließ es jedoch bei zwei Fehlversuchen, da unmittelbar danach der Weitsprung auf dem Plan stand.

"Durch den klasse Hochsprung war ich schon ein wenig gepusht", erklärte die Altersklassenathletin ihre Leistung dann im anstehenden Weitsprung. Dass sie das gut kann, hat sie über viele Jahre gezeigt. Denn zehn Jahre zuvor im Jahr 2007 gelang ihr in der W40 bei den Bayerischen Meisterschaften in München ein Satz über 5,80 Meter. Und das ist immerhin die zweitbeste Hallenweitsprungleistung einer Athletin, die in der W40 jemals in Deutschland gesprungen wurde. Nur übertroffen von der Weitsprungikone in Deutschland überhaupt: Heike Drechsler. Zu Beginn sah es Erfurt jedoch überhaupt nicht so aus, als sollte der Tag überragend enden. Es standen erst einmal zwei Fehlversuche auf dem Ergebnisbogen. Da das Feld mit zwölf Teilnehmerinnen stark besetzt war, hieß es nun Nervenstärke zu bewahren. Ein Sicherheitssprung mit einem Absprung 20 Zentimeter vor dem Brett sicherte ihr mit 4,85 Meter das Finale der besten Acht. Zwei weitere Fehlversuche folgten mit einem Übertreten am Brett. "Was Urte dann im sechsten Versuch gezeigt hat, kann man als grandiose Energie- und Willensleistung bezeichnen", zollte ihr Trainer Dieter Krumm seiner Athletin Respekt. Mit einem schnellen Anlauf kam sie zwar nicht sauber auf das Brett. Trotzdem gelang ihr die neue deutsche Rekordmarke von 5,33 Meter. "Nicht auszurechnen, was dieser Sprung mit Brett Wert gewesen wäre", so Dieter Krumm.

Nun hat Urte Alisch für die Hallensaison noch das absolute Highlight vor sich. Von Sonntag bis Samstag, 19. bis 25. März, wird sie an den Hallenweltmeisterschaften der Senioren in Daegu (Südkorea) teilnehmen. Und auch für den Sommer gehen die Ziele nicht aus. In dieser Altersklasse liegen die Weiten der Europa- und Weltrekorde durchaus im Bereich des machbaren. Aufgrund des Reglements darf sie jedoch den Europarekord aus dem Jahr 2012 mit 5,30 Meter und den Weltrekord aus 2010 von 5,41 Meter erst nach ihrem Geburtstag im August angreifen.

Regensburg