Konsequenzen der Ungereimtheiten:
Uniklinikum muss sich erneuter Kontrolle in der Transplantationsabteilung stellen

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 20:04 Uhr

Nach Bekanntwerden von Ungereimtheiten in der Transplantationsabteilung des Münchner Klinikums rechts der Isar müssen sich alle Organverpflanzungszentren Bayerns noch einmal überprüfen lassen. Auch das Uniklinikum in Regensburg ist betroffen.

REGENSBURG/BAYERN Wie das Nachrichtenmagazin Focus meldet, sollen die Inspektionen in München, Augsburg, Würzburg, Erlangen und Regensburg noch im Oktober beginnen. Leiten wird sie der Ferdinand Mühlbacher. Der Wiener Chirurg hatte dem Flugunternehmer Niki Lauda neue Nieren eingesetzt und in den 90er-Jahren den TV-Unterhalter Hans-Joachim Kulenkampff betreut.

Bisherige Recherchen durch ein Gremium der Bundesärztekammer und durch die Klinik selbst erbrachten Anhaltspunkte, dass Ärzte im Klinikum rechts der Isarin München Diagnosedaten manipulierten, um die Kriterien für Lebertransplantationen zu erfüllen. In zwei Fällen kam der Verdacht auf, dass Menschen ungeachtet einer hoffnungslosen Prognose eines der seltenen Organe erhielten.

Ein mögliches Motiv der Manipulationen, eine Aufwertung der Klinik, könnte Reformen nach sich ziehen. Mühlbacher stellte im Gespräch mit Focus etwa in Frage, dass "eine Stadt wie München" zwei Transplantationszentren hat. Günther Jonitz von der Bundesärztekammer will sich für ein "neues Qualitätsmanagementsystem" in dieser medizinischen Disziplin einsetzen.

Regensburg