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Unglaubliches Video zeigte dramatisches Zugunglück in Spanien

07.07.2017 | Stand 28.07.2023, 3:58 Uhr

Ein Video zeigte, welche unglaublichen Kräfte wirkten, als ein spanischer Zugführer mit 190 Kilometern pro Stunde in eine Kurve fuhr – auf einer Strecke, auf der 80 km/h erlaubt waren! Das dramatische Unglück kostete bislang 78 Menschen das Leben! Nun ist das Video nicht mehr zugänglich.

DEUTSCHLAND _25 WELT Beim schwersten Zugunglück in Spanien seit 1944 sind im Nordwesten des Landes mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen. Rund 140 Menschen seien bei dem Unglück nahe Santiago de Compostela verletzt worden, teilte die Präfektur von Galicien mit. Der Zug war kurz vor Santiago de Compostela entgleist, vermutlich weil er mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Kurve gerast war. Laut der Bahngesellschaft Renfe gab es kein technisches Problem am Zug.

Jetzt zeigte ein Video, welche unglaublichen Kräfte wirkten, als der Zugführer mit 190 Kilometer pro Stunde in die Kurve fuhr – auf einer Strecke, auf der 80 km/h erlaubt waren! Mittlerweile hat Youtube das Video allerdings wieder gelöscht!

Die Waggons des Zugs schoben sich ziehharmonikaförmig ineinander, lagen zum Teil auf der Seite oder in die Höhe verkantet. Der Präsident Galiciens, Alberto Nuñez Feijoo, beschrieb einen der Waggons als regelrecht "zerrissen". Nach dem Unglück stieg Rauch aus den Trümmern auf, aus der Lok schlugen Flammen.

Der verunglückte Zug sei noch am Morgen des Unglückstages einer technischen Inspektion unterzogen worden, sagte Renfe-Präsident Julio Gómez-Pomar Rodríguez im Rundfunk. Laut der Zeitung "El País" sagte der Lokführer nach dem Unglück über Funk, der Zug sei mit einer Geschwindigkeit von 190 Stundenkilometern in eine Kurve gerast. Erlaubt seien dort eigentlich nur 80 Stundenkilometer. Es ist aber nicht klar, ob die Aussage des Lokführers unter Schock erfolgte, was ihren Wahrheitsgehalt in Frage stellen würde.

Die spanische Regierung kündigte drei Tage Staatstrauer an. Er werde ein entsprechendes Dekret unterzeichnen, sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy in Santiago de Compostela. Zugleich sprach er den Familien der Opfer ein Beileid aus.

1972 wurden 77 Tote gezählt, als ein Zug von Cadiz nach Sevilla in Andalusien entgleiste. 1944 ereignete sich eine Kollision zwischen einem Zug von Madrid nach Galicien und einer Lokomotive. Damals gab es mehrere hundert Tote

Santiago de Compostela ist die Hauptstadt Galiciens und ein wichtiges Pilgerzentrum, das jährlich zehntausende Menschen anzieht. Heute sollte dort ein Fest zu Ehren des Schutzpatrons von Galicien, des Heiligen Jakobs, stattfinden. Die Behörden sagten jedoch die geplanten Feiern nach dem Unglück ab. König Juan Carlos und der Thronfolger Felipe sagten alle offiziellen Termine ab.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich erschüttert. In einem Beileidstelegramm an Rajoy sprach Merkel den Spaniern ihre Anteilnahme aus. Ob sich möglicherweise Deutsche in dem Zug befanden, ist noch unklar. Die deutsche Botschaft in Madrid stehe mit den spanischen Behörden in Kontakt und bemühe sich um Aufklärung, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin. Auch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte den Familien und Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl und wünschte den Verletzten baldige Genesung.

Papst Franziskus rief in Brasilien zum Gebet für die Opfer des Unglücks auf. Das Kirchenoberhaupt sei "den Familien in ihrem Schmerz nahe", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi in Rio de Janeiro, wo derzeit der katholische Weltjugendtag stattfindet.

Regensburg