Genet-Stück Die Zofen ab 2. November im Kreuzgang
Ungeheuer wie wir selbst”

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 22:21 Uhr

Die „Sweet Highlights” von Regisseurin Angelika Süß laden im Rahmen der Novembernebel-Veranstaltungen ab dem 2. November mit dem Theaterstück „Die Zofen” von Jean Genet in den Kreuzgang ein.

ABENSBERG/KELHEIM Jean Genet selbst schrieb zu dem Stück: „Die Zofen sind Ungeheuer wie wir selbst, wenn wir dieses oder jenes träumen.“ Genet (1910-1986) schrieb „Die Zofen” im Jahre 1947. Damals war das Stück des Serienstraftäters und gesellschaftlichen Außenseiters eine Provokation.

Im Infoblatt zum Stück ist nachzulesen: „Die gnädige Frau ist gut. Die gnädige Frau ist reich. Die gnädige Frau ist schön. Die gnädige Frau ist großzügig.” Sind dies die Gründe dafür, dass Solange und Claire, ihre zwei Zofen, beschließen sie zu töten? Die beiden Dienstmädchen lieben und hassen ihre „Gnädige Frau”, sind hin- und hergerissen zwischen Bewunderung und Neid einerseits und Angst und Schmerz andererseits. Sie sind aber auch einander in inniger Hassliebe und Konkurrenz verbunden.

Sobald die Herrin das Haus verlässt und die Dienstmädchen allein sind, tauschen sie die Rollen und spielen ein lustvoll-morbides, böses Spiel, ein Ritual von Herrschaft und Knechtschaft, Erniedrigung und Erduldung, Unterdrückung und Willfährigkeit - aber auch Revolte und Rache.

Den „Gnädigen Herrn” haben die beiden Zofen durch eine anonyme Denunziation vermeintlich bereits aus dem Weg geräumt. seine Verhaftung bietet für Solange und Claire die Grundlage für weitere Phantasien: Sie träumen davon, ihn aufopferungsvoll zu begleiten - bis in die Strafkolonie („Bagno”).

Durch einen Telefonanruf erfahren sie jedoch, dass er aus dem Gefängnis entlassen wurde. Nun regiert bei den Zofen die Angst vor der Entdeckung und Bestrafung - die Ermordung der Gnädigen Frau erscheint notwendiger denn je - und misslingt. Doch das Spiel muss zu Ende geführt werden, denn Claire und Solange bleiben gefangen in der rituellen Imitation der Herrschaftsverhältnisse …

Mitwirkende:

Claire: Nicole Bachhuber

Solange: Angela Petschel

Gnädige Frau: Margit Mages

Kammerdiener: Udo Villwock

Maske: Claudia Huber, Agnes Englerth, Angelika Görtz

Licht: Johannes Murr

Ton: Jakob Biberger

Bühnenbild: Gerhard Völkl

Bühnenbau: Johannes Buhl, Michael Leopoldseder

Regie: Angelika Süß

Aufführungstermine:

Freitag, 2. November, 20 Uhr. Samstag 3. November, 20 Uhr, Sonntag, 4 November, 16 Uhr. Donnerstag 8. November, 20 Uhr, Freitag 9. November, 20 Uhr, Samstag 10. November 20 Uhr. Sonntag 11. November, 16 Uhr.

Ort: Kreuzgang Abensberg

Eintritt 9,50 Euro (keine Ermäßigung)

Vorverkauf: Herzogkasten, Abensberg

Wir haben am Rande der derzeitigen Proben einige Aufnahmen gemacht.

Kelheim