"Wissen uns nicht mehr anders zu helfen"
Umstrittener Aushang: Töginger Laden schließt Asylbewerber aus

08.09.2017 | Stand 28.07.2023, 16:39 Uhr
−Foto: n/a

Birgit Bachhammer aus Töging fühlt sich von jungen Asylbewerbern in ihrem Geschäft bedroht.

TÖGING Die Inhaberin des Töginger Ladens „12 Planeten“ hat mit einem Aushang im Schaufenster für ein Medienecho und kontroverse Diskussionen gesorgt. , lautet die Aufschrift auf dem Zettel. Inhaberin des esoterisch angehauchten Ladens ist Birgit Bachhammer. Sie selbst hat den umstrittenen Aushang an die Scheibe geklebt. Die Reaktionen auf den Zettel beschreibt die gelernte Krankenschwester, die das Geschäft zusammen mit ihrem Ehemann betreibt, als „extrem“. „Wenn ich vorher gewusst hätte, was auf uns zukommt, hätte ich den Zettel nie dahin gehängt“, so Birgit Bachhammer. Das Telefon stehe seither nicht mehr still. Eine Zeitung nach der anderen wolle die Hintergründe erfahren. Auch Anfeindungen habe es bereits gegeben. Dabei sei sie alles andere als ein Rassist, beschwört die Ladenbesitzerin. Das Ehepaar habe sich lediglich nicht mehr anders zu helfen gewusst. „Es kommen regelmäßig Gruppen von jungen Männern ins Geschäft, die meinen Mann bedrohen und Silberschmuck als Geschenk fordern. Für uns ist das so ähnlich wie Schutzgelderpressung.“ Der Ehemann fügt hinzu: „Ich wurde schon von mehreren Asylbewerbern bedroht. Da ist der Faden gerissen. Fehlt nur noch, dass einer von denen ein Messer zieht.“ Die Polizei könne ihnen nicht helfen, glauben die beiden: „Wir wissen ja weder Namen noch Nationalitäten der Täter.“ Inzwischen hat sich auch Tögings Bürgermeister Tobias Windhorst eingeschaltet. Das Stadtoberhaupt wehrt sich gegen eine solche Pauschalisierung der Asylbewerber in seiner Stadt. Er hat die Angelegenheit der Anti-Diskriminierungsstelle übergeben.„Achtung! Collectiv-Maßnahme. Wir wünschen keine Asylanten in unserem Ladenlokal“

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