Fritz Wepper verliert in Landshut Geldklammer
Um Himmels Willen, wo ist denn nur mein Geld geblieben?

10.07.2017 | Stand 13.09.2023, 3:12 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Erfolgreiche Schauspieler haben die Taschen voller Geld, glaubt man den Boulevardzeitungen. Bei Fritz Wepper war das zumindest an einem Tag im letzten Juli ganz anders. Da stieg er aus einem Landshuter Taxi mit leeren Taschen aus. Im Auto hatte er unbemerkt seine Geldklammer mit einem dicken Bündel Euro-Scheine verloren. Weppers Glück: Der nächste Fahrgast war ein ehrlicher Finder. Bei ihm bedankte sich der TV-Star am Freitag persönlich.

LANDSHUT „Ich war mit dem Bus von Kumhausen aus in die Altstadt gefahren, um Freunde zu treffen“, erinnert sich Dr. Wilhelm Eggert-Vockerodt noch gut an jenen Sommertag. Weil das Treffen länger dauerte, als gedacht, nahm sich der Leiter des Schulmuseums an der Grundschule in Ahrain (Marktgemeinde Essenbach) für den Rückweg ein Taxi – und staunte nicht schlecht, als er auf der Rücksitzbank die Geldklammer mit einem dicken Bündel Geldscheine sah. Auf der Klammer waren die Initialen „FW“ eingraviert. Eggert-Vockerodt konnt da ja noch nicht ahnen, für welchen Namen die Buchstaben standen und wessen Geld er da gerade gefunden hatte.

„Der Taxi-Fahrer kannte meine Adresse. Ich dachte mir, dass der Betreffende mit mir Kontakt aufnehmen kann, wenn er sich meldet“, erzählt der Museumsleiter. Doch passiert ist erst einmal gar nichts. „Ich habe dann das Geld einige Zeit später zur Polizei gebracht. Die Beamten auf der Wache habe erst einmal gestaunt. Das käme auch nicht aller Tage vor, haben sie gesagt.“ Schließlich meldete sich nach einiger Zeit ein Beamter des Landshuter Fundbüros. „Der Mann erklärte mir, dass der Besitzer sich gemeldet und seine Talerchen abgeholt hätte. Ich solle doch vorbeikommen und mir den Finderlohn abholen.“

Doch Eggert-Vockerodt wollte natürlich auch wissen, wer derjenige ist, der ein kleines Vermögen im Taxi verloren hatte. Als er dann erfuhr, dass es sich um Fritz Wepper handelte, hat der Kumhausener natürlich nicht schlecht gestaunt. „Im Fundbüro hat man mir dann ausgerichtet, dass sich Wepper mit mir in Verbindung setzen wird.“ Doch so lange wollte Eggert-Vockerodt nicht warten und meldete sich bei der Produktionsfirma der Erfolgsserie „Um Himmels Willen“, die in Landshut gedreht wird. „Die Redakteurin hat dann gelacht und meine E-Mail-Adresse weitergeleitet“, erzählt der ehrliche Finder. Der Schauspieler und der Museumsleiter hatten dann mehrmals Kontakt. „Ich habe Wepper dann zu mir ins Museum eingeladen, wenn er mal wieder in der Gegend sein sollte.“

Am vergangenen Freitag war es dann so weit. Fritz Wepper drückte im Schulmuseum in Ahrain noch einmal die Schulbank – und bedankte sich natürlich höchstpersönlich noch einmal bei dem ehrlichen Finder. Der nutzt jetzt natürlich die Gelegenheit, um mit dem Promi auf sein Museum aufmerksam zu machen. Wann bekommt man schon mal einen TV-Star für eine Werbekampagne gratis. Im Fall von Eggert-Vockerodt gab‘s sogar noch eine Entschädigung vom Promi. Der „Finderlohn“, so der Museumsleiter, sei jedenfalls ganz beträchtlich gewesen. Schließlich war auch der Betrag, der Wepper aus der Tasche purzelte, auch nicht ohne.

Das Schulmuseum in der Grundschule Ahrain ist jeden letzten Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Während der Schulferien ist das Schulmuseum auch an den Samstagen geschlossen. 

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