Drei Fragen an
Übersetzerin Bernadette Slater – sie arbeitete und lebte in den USA

18.01.2018 | Stand 24.07.2023, 14:32 Uhr
−Foto: Foto: Jürgen Bross

Bernadette Slater ist Übersetzerin und ist schon merhfach zwischen den USA und Deutschland hin und hergezogen. Im Wochenblatt-Interview verrät sie, was ihr in Amerika besonders gefallen hat, wie ihre Arbeit aussah und wie man einen Umzug zwischen zwei Kontinenten meistert.

REGENSBURG Sie sind mehrfach zwischen Deutschland und den USA hin und hergezogen. An was erinnern Sie sich am liebsten aus Ihrer Zeit in Amerika?

Besonders gefallen haben mir Flora und Fauna in Colorado und Oregon, wo ich in den USA lebte. Ich erinnere mich an die winzigen Kolibris, die bei den Gladiolen vor meinem Fenster mit den Schmetterlingen um den Nektar stritten. In Oregon gibt es ein halbes Jahr Regenzeit — da wachsen tolle Farne und Flechten, die wir hier gar nicht kennen.

Als Übersetzerin haben Sie sowohl ins Englische als auch ins Deutsche übersetzt?

Ja, obwohl es regulär üblich ist, nur in die eigene Muttersprache zu übersetzen. Meinen ersten Job in den USA bekam ich bei einem Softwarehersteller. Ich übersetzte ins Deutsche. Hier zurück in Deutschland übersetze ich nun für einen Deutschen Maschinenfabrikanten: jetzt aber vom Deutschen ins Englische. Wobei mir die Übersetzungen jetzt ins Englische tatsächlich mehr Spaß machen. Meine drei Kinder habe ich auch zweisprachig erzogen. Es war mir wichtig, dass ich auch in den USA immer wieder Deutsch mit Ihnen spreche. Die zweisprachige Erziehung war später ein Plus in der Schule.

Was haben Sie bei Ihren Umzügen alles mitgebracht?

Tatsächlich habe ich einige Möbel mit nach Amerika genommen und auch wieder mit hierher nach Regensburg. Das geht bei einem Umzug zwischen Kontinenten nicht so schnell, wie bei einem gewöhnlichen: Aus den ursprünglich veranschlagten sechs Wochen für den Transport unseres Containers wurden letztendlich sogar drei Monate. Erst wurde er per Schiff durch den Panamakanal und über das Meer geschippert und dann natürlich noch durch Deutschland. In dem Container war alles drin: Von den Möbeln, dem Geschirr, dem Aquarium und unserem Auto ging nicht eine Kleinigkeit kaputt – und das bei zehn Meter hohen Wellen auf dem offenen Meer. Nur unsere beiden Katzen und unser Hund durften im beheizten Gepäckraum mit uns im Flieger gleich mit umziehen.

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