Ermittlungen:
Über 600 Gynäkologen in großangelegten Betrug verwickelt

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 22:44 Uhr

Einem der größten Ärztebetrugsfälle in Deutschland haben Wuppertaler Staatsanwälte und Zollfahnder aus Essen aufgedeckt.

WUPPERTAL/ESSEN Wie das Zollkriminalamt (ZKA) dem Nachrichtenmagazin Focus bestätigte, ermitteln die Strafverfolger gegen 611 Gynäkologen im Bundesgebiet. Es geht um Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und den illegalen Großhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten, die nur Apotheken absetzen dürfen.

Die beschuldigten Frauenärzte sollen Patientinnen im großen Stil Verhütungsspritzen mit dem in Deutschland nicht zugelassenen Mittel Depocon verkauft haben. ZKA-Sprecher Wolfgang Schmitz sagte Focus: "Mit der Masche haben die Ärzte mindestens sechs Millionen Euro umgesetzt – Tendenz steigend." Die Ware orderten Praxen oder Ärztegenossenschaften im Internet bei der Firma Sigma. Die Schwangerschaftsverhütungsspritzen wurden dann per Paketboten geliefert.

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