Kontrolle in Regensburg:
Transplantationen am Uniklinikum - Manipulation in 20 weiteren Fällen?

06.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:39 Uhr

Noch am Dienstagmorgen, 9. Oktober, hatte Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch verlauten lassen, dass er nicht ausschließe, dass in Regensburg weitere Unregelmäßigkeiten bei Transplantationen am Uniklinikum aufgedeckt werden könnten. Am Nachmittag verdichteten sich dann die Hinweise.

REGENSBURG Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Online-Ausgabe berichtet, gibt es weitere 20 Fälle, bei denen der Verdacht der Manipulation besteht. Insgesamt seien nun 43 zweifelhafte Fälle aus den Jahren 2003 bis 2006 entdeckt worden. Dies sei auch durch eine Sprecherin des Klinikums bestätigt worden, so die SZ. Nun werde weiter geprüft. Dies könnte zur Folge haben, dass weitere Fälle aufgedeckt werden, oder aber, dass sich jetztige Verdachtsfälle wieder aufklären. "Ein endgültiger Sachstand kann erst nach Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen kommuniziert werden", wird die Sprecherin zitiert.

Momentan werden alle bayerischen Transplantationszentren einer Prüfung unterzogen. Bis zum 15. Oktober müssen hier die Ergebnisse vorgelegt werden. Wissenschaftsminister Heubisch hatte gefordert, vorsätzliche Manipualtionen härter zu bestrafen: „Dort, wo aktive Manipulation zweifelsfrei nachgewiesen ist, gilt zudem zu fragen, ob die aktuellen Ahndungsmöglichkeiten ausreichend sind. Während die Strafvorschriften beim Organhandel griffig wirken, sind vorsätzliche Manipulationen von Daten im Transplantationsgesetz lediglich als Ordnungswidrigkeiten unter Strafe gestellt. Mir erscheint das unzureichend."

Regensburg