IHK-Studie: Gäste geben pro Tag 172 Euro aus
Tourismus im Münchner Umland floriert

10.07.2017 | Stand 02.08.2023, 21:54 Uhr
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Der Tourismus in der Region ist auf Erfolgskurs. Wie aus einer von der IHK für München und Oberbayern präsentierten Studie hervorgeht, konnte das Münchner Umland 2014 5 Millionen Übernachtungen und 22,5 Millionen Tagesreisen verzeichnen.

MÜNCHEN Insgesamt hat jeder Übernachtungsgast pro Tag durchschnittlich 172,2 Euro ausgegeben. Nur in der Landeshauptstadt selbst sind die Pro-KopfAusgaben höher. Zur Destination „Münchner Umland“ werden die Landkreise München, Dachau, Fürstenfeldbruck, Erding und Freising gezählt. Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, unterstreicht die große Bedeutung des Tourismus für diese Landkreise. „Das Umland profitiert von der Nähe zur bayerischen Landeshauptstadt und zeichnet sich durch ein vielfältiges Angebot in Kultur und Freizeit aus.

Eine erfolgreiche Kombination, die einen Brutto-Umsatz von 1,3 Milliarden Euro erwirtschaftet sowie 19.000 Arbeitsplätze in der ganzen Region sichert.“ Das kommt auch der öffentlichen Hand mit Steuereinnahmen in Höhe von 128,8 Millionen Euro zu Gute. Genauso gut sind die Zahlen für ganz Oberbayern. Die Aufenthaltstage von Touristen im Regierungsbezirk sind innerhalb von fünf Jahren um über ein Drittel gestiegen, heißt es in der Studie.

Bei den Übernachtungen kam es im gleichen Zeitraum zu einem Plus von 17 Prozent. Ebenso sind die Ausgaben der Übernachtungsgäste in Oberbayern deutlich gestiegen: Sie wendeten 2014 im Schnitt pro Tag 164 Euro auf, 2009 waren es erst 131 Euro. Die oberbayerische Tourismuswirtschaft verbuchte 2014 insgesamt 44 Millionen Übernachtungen und 263 Millionen Aufenthaltstage. Die Branche sorgt inklusive anteiliger Umsatz-, Lohn- und Einkommensteuern für Steuereinnahmen von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr allein in Oberbayern.

Reformbedarf sieht die Studie aber weiterhin in den oberbayerischen Tourismusstrukturen. Diese müssten deutlich effizienter und schlanker werden. Ein Kirchturmdenken führe angesichts eines international immer breiter werdenden Wettbewerbs nicht zum Ziel. Touristische Angebote dürften nicht von jeder einzelnen Gemeinde oder von jedem Landkreis entwickelt werden, sondern müssten aus der Perspektive des Gastes von ganzen Regionen konzipiert und vermarktet werden. Die Studie fordert, dass die Förderpolitik Anreize für Kooperationen, Zusammenschlüsse und mehr Beteiligung der Tourismusbetriebe setzt.

Auch sollten systematisch Besucherdaten in Museen oder Schlössern erfasst werden, so dass bessere Informationen über Gäste vorliegen und damit Werbemaßnahmen optimiert werden können. Die Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus in Oberbayern“, an der neben der IHK für München und Oberbayern auch der Tourismus Oberbayern München e.V. (TOM) und der Bezirk Oberbayern des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bayern e.V.) beteiligt waren, spricht sich außerdem deutlich gegen eine zusätzliche Tourismusabgabe aus. Die Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus in Oberbayern“ ist online unter www.ihk-muenchen.de/tourismus erhältlich.

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