Wie lange soll das noch so weitergehen?
Tögings Chaosblitzer: Jetzt fetzen sich der Chef und der Vorsitzende

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 19:28 Uhr

Beim skandalgeschüttelten Töginger Verkehrszweckverband, der Radarmessungen für zahlreiche Gemeinden durchführt, herrscht wieder mal ganz dicke Luft

TÖGING Seit knapp zwei Jahren ist Thomas Schiochet nun Geschäftsführer der Töginger Verkehrsblitzer. Bevor der 45-jähriger Ex-Bürgermeister im Dezember 2010 den Posten übernahm, stolperte der Verkehrszweckverband von einem Skandal zum nächsten. Die Negativschlagzeilen wollten nicht abreißen.

Seit Schiochet auf dem Chefsessel sitzt ist Ruhe eingekehrt und bei den Mitgliedskommunen keimte die Hoffnung auf, dass die Skandale und Personalstreitigkeiten nun der Vergangenheit angehören würden.

Zumindest in den letzten Monaten war die Ruhe aber nur  noch oberflächlich. Schon vor mehreren Wochen erhielt das Wochenblatt Hinweise darauf, dass es im Zweckverband gewaltig rumort. Die Rede war von einem inkompetenten Verhalten des Geschäftsführers und von einem Missbrauch des Briefkopfes. In der vergangenen Woche erfuhr unsere Redaktion von einem Insider, dass Geschäftsführer Schiochet durch den Verbandsvorsitzenden Hermann Dumbs degradiert worden sei.

Außerdem, so unsere Quelle, soll Schiochet am Mittwoch dieser Woche in der Verbandsversammlung abgesetzt werden. „Wir wollen ihn loshaben – und den Vorsitzenden am besten auch gleich."

Als Nachfolger Schiochets wird der Jurist des Zweckverbands gehandelt.

Am Donnerstagabend ging Noch-Geschäftsführer Schiochet  überraschend selbst mit einer eMail an die Pressevertreter in die Offensive.

Schiochet schreibt darin, dass der Verbandsvorsitzende Dumbs ihn mit aller Gewalt loswerden möchte. Weiterhin berichtet er von Zuständen, und führt als Beispiele eine falsche Entgeldumwandlung und eine falsche Versteuerung  beim Zweckverband an.„die an skandalfähigen Sprengstoff heranreichen”

Herbe Kritik übt der Geschäftsführer an seinen eigenen Mitarbeitern die er als „gelernte Verkäuferinnen, Elektriker, Metzger und Krankenschwestern” bezeichnet die, weitermachen könnten wie bisher, weil Dumbs nicht hinter ihm als Geschäftsführer stehe. Zitat: „Beim Zweckverband kann, seit Herr Dumbs das Ruder vermeintlich führt, jeder tun und lassen, was er will. So wird feucht fröhlich während der Arbeitszeit am Freitag Kaffee getrunken, stundenlang nur privates Zeug erzählt und das auf Kosten des Steuerzahlers.”

Schiochet beschuldigt gar eine enge Mitarbeiterin des Datenmissbrauchs und spricht in diesem Zusammenhang von einem „Datenskandal ohnegleichen”.

Die härtesten Worte wählt der Zweckverbandsgeschäftsführer in seiner eMail aber für den Verbandsvorsitzenden Hermann Dumbs. Er bezeichnet ihn als aggressiv und unberechenbar und wirft ihm vor, das Ansehen des Zweckverbands zu ruinieren. Abschließendes Zitat von Schiochet: Was sagt der Verbandsvorsitzende Hermann Dumbs zu den Vorwürfen seitens Schiochet? „Ich werde mich dazu nicht äußern aber das ist bekannt, dass Schiochet allen möglichen Leuten einen Scheiß schreibt.”„Lasst den Stellvertreter hin, der hat wenigstens Ahnung, Durchsetzungsvermögen und Sachverstand und er raucht auch nicht in den Büroräumen.”

Wir berichten ausführlich in der nächsten Ausgabe des Altöttinger Wochenblattes.

Mühldorf a.Inn