Friedhof als Mückenbrutstätte
Tigermücke nachgewiesen

29.11.2017 | Stand 04.08.2023, 2:14 Uhr
−Foto: n/a

In Erding ist eine Mückenart aufgetaucht, die es hierzulande gar nicht geben dürfte. Weil die so genannten Tigermücken Krankheiten übertragen können, gehen die Behörden jetzt gegen die Insekten vor.

ERDING Die Asiatische Tigermücke ist auf dem städtischen Friedhof in Erding an der Itzlinger Straße nachgewiesen worden. Weil es sich dabei um ein Insekt handelt, das in äußerst seltenen Fällen Krankheiten auf Menschen übertragen kann, leiten das Landratsamt und die Stadt Erding jetzt Gegenmaßnahmen ein, wie beide Behörden mitteilen. Aus diesem Grund beginnt der Bauhof der Stadt Anfang Dezember, auf dem Friedhofsgelände die Wasserreste in kleinen Gefäßen wie Schalen und Vasen zu leeren, die Behälter zu säubern und umzustülpen, denn kleine Wassermengen gelten als ideale Brutstätte für das Insekt. Der Bauhof ist durch eine Allgemeinverfügung des Landratsamts zu der Aktion berechtigt, ein Widerspruch ist nicht möglich.

Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus den südostasiatischen Tropen und gelangte durch den internationalen Waren- und Reiseverkehr nach Europa. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit lässt das Insekt auch in kälteren Klimazonen überleben. Das Tier ist auffällig schwarz-silberweiß gefärbt, etwa 0,5 bis 1 Zentimeter groß und legt seine Eier in kleinen Wasseransammlungen knapp über der Oberfläche ab. Besonders geeignet sind daher für Friedhöfe typische Gegenstände wie Blumentopfuntersetzer, Blumenvasen, Weihwasserschalen, Eimer, Gießkannen und Regentonnen. Unter Umständen kann die Tigermücke für den Menschen gefährliche Erreger wie Dengue-, ZiKa- oder Gelbfieber übertragen, wobei das Insekt die Erreger nicht von selbst in sich trägt, sondern sich erst bei einer (zum Beispiel im Urlaub) erkrankten Person infizieren muss. Obwohl in Deutschland bisher noch kein Krankheitsfall erfasst wurde, der unmittelbar und zweifelsfrei auf einen Stich der Tigermücke zurückzuführen war, wollen Stadt und Landratsamt durch die vorbeugenden Maßnahmen jedes Risiko ausschließen. Die Behörden gehen davon aus, dass der Bestand während des Winters zu beseitigen ist.

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