Brief an OB
Tierrechtsorganisation will Straubinger Geflügel-, Tauben- und Kleintiermarkt dauerhaft geschlossen sehen

01.05.2020 | Stand 21.07.2023, 11:21 Uhr
−Foto: n/a

Risiken für Zoonosen wie Corona eindämmen – Tiermärkte, „auf denen gestresste Tiere auf engem Raum verkauft werden, bieten optimale Bedingungen für die Verbreitung von Keimen. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit von Mutationen – antibiotikaresistente Keime und Zoonosen finden beste Bedingungen, um sich zu vermehren“, so die Organisation „Peta“.

Straubing. Kranke und stressbedingt geschwächte Tiere auf diesen Märkten könnten als Überträger von Viren zu einem großen Risiko mit nicht absehbaren Konsequenzen werden. Daher wandte sich „peta“ nun an Markus Pannermayr. In ihrem Schreiben appellierte die Tierrechtsorganisation an den Oberbürgermeister, den Straubinger Geflügel-, Tauben- und Kleintiermarkt zum Schutz von Mensch und Tier dauerhaft zu schließen.

„Die Corona-Krise könnte nur ein erster Vorgeschmack auf das sein, was durch die Ausbeutung von Tieren immer öfter passieren könnte. Zwar gilt im Falle von Corona ein Lebendtiermarkt in Wuhan als Ausgangspunkt der Pandemie, aber auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind diese Märkte ein Gesundheitsrisiko. Deshalb müssen sie verboten werden – auch in Straubing“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, „Petas“ Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie.

Die Ernährungsindustrie – insbesondere die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern – biete zahlreiche Brutstätten für tödliche Keime. Denn in den Ställen müssten meist massenweise Tiere auf engstem Raum inmitten ihrer eigenen Exkremente ausharren. Anschließend würden die teilweise kranken oder verletzten Tiere unterschiedlicher Arten und Herkunft auf den Märkten ausgestellt und verkauft. So könnten sich potenziell krankmachende Erreger leicht verbreiten. Das Risiko für die Entstehung neuer Zoonosen ließe sich„Petas“ Ansicht nach durch ein landesweites Tiermarktverbot minimieren. Die Organisation weist zudem darauf hin, dass derartige Märkte für die Tiere mit immensem Stress verbunden sind; auch ein roher Umgang beim Verladen sowie Verletzungen während des Transports sind keine Seltenheit.

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