Ex-Freundin und Lebensgefährten ermordet
Teisendorfer Philipp B. wegen Doppelmordes zum Tode verurteilt

08.07.2017 | Stand 30.07.2023, 9:26 Uhr
−Foto: n/a

Am Mittwoch, 20. August, wurde der Teisendorfer Philipp B. in China zum Tode verurteilt. Der 36-Jährige schlachtete 2010 in Xiamen seine Ex-Freundin und ihren Lebensgefährten regelrecht ab.

TEISENDORF/PEKING China ist eines von 58 Ländern in der Welt, in der noch die Todesstrafe angewandt wird. Eine Tatsache, die dem gebürtigen Teisendorfer Philipp B. das Leben kosten könnte. Gegen den 2011 wegen Doppelmordes angeklagten heute 36-Jährigen wurde am Mittwoch, 20. August, das Urteil gefällt: Er wurde vom Mittleren Volksgericht der Stadt Xiamen (China) zum Tode verurteilt.

Wie BILD berichtet, habe sich die Bundesregierung dafür eingesetzt, dass das Urteil nicht vollstreckt wird. Sein chinesischer Anwalt Chen Liquin äußerte, dass Philipp B. noch keine Entscheidung getroffen habe, ob er in Berufung gehe. Das Urteil müsse ohnehin noch in höherer Instanz vom Obersten Gericht in Peking bestätigt werden.

Wie kam es zu der Wahnsinnstat am 6. Juni 2010?

Die Geschichte begann bereits einige Jahre vorher an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Dort lernte Philipp B. bei seinem Studium der chinesischen Sprache und Kultur (Sinologie) die Venezolanerin Jennifer B. kennen und lieben. Zusammen reisten sie nach China, um die Sprache zu lernen. Im Sommer 2005 trennte sich das Paar. Der gebürtige Teisendorfer kam darüber aber offenbar nicht hinweg. Krankhaft eifersüchtig, verfolgte er die Ex-Freundin als Stalker, so dass sich die Frau an die Polizei in München wandte. Ein Jahr nach der Trennung wanderte die Venezolanerin mit ihrem neuen Partner nach China aus.

2010 eskalierte die Situation dann in der Küstenstadt Xiamen. Zeugen sprechen von einem „See aus Blut”. Philipp B. soll Jennifer M. und deren Verlobten Jörn-Christian H. (39) am 6. Juni vor dem Marco Polo Hotel abgepasst haben. Maskiert mit einer schwarzen Maske, prügelte er zuerst mit dem Hammer auf den Verlobten ein, bevor er Jennifer M. und ihren Partner mit dem Messer ersticht. Beide wollten in China heiraten. Das absolute Drama: Das Paar hinterlässt damals einen dreijährigen Sohn, der damit Vollwaise ist.

Nach der Tat versuchte B. offenbar, auch sich selbst umzubringen, was misslang. Schwerverletzt kam er ins Krankenhaus. Philipp B. war offensichtlich bereits seit längerem eine tickende Zeitbombe. Nach der Trennung verfolgte er seine Ex-Freundin hartnäckig. Obwohl Jennifer M. und ihr Lebenspartner zuletzt im Südosten Chinas lebten, reiste der Teisendorfer ihnen nach und löschte das Leben der glücklichen Eltern aus. Philipp B. wuchs in Teisendorf auf und besuchte dort die Grundschule, bevor er auf das Rottmayr-Gymnasium in Laufen wechselte. Nach seinem Studium war er als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität angestellt.

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