Schulbetreib beginnt im September
Technikerschule Traunstein stellt sich vor

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 22:36 Uhr

Ab September wird an der Fachschule für Maschinen-/Elektrotechnik in Traunstein unterrichtet. Wir stellen die Schule vor.

TRAUNSTEIN Im September diesen Jahres nimmt die Fachschule für Maschinen-/ Elektrotechnik ihren Betrieb auf. Träger der berufsbegleitenden Schule sind die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) in deren Firmengebäude im Gewerbegebiet Kaserne in Traunstein die Schule untergebracht ist. Neben der Hauptstelle in Traunstein verfügt das bfz und verbundene Unternehmen in der Region über Außenstellen in Bad Reichenhall, Freilassing, Traunreut, Trostberg und Rosenheim. Am Dienstag Abend stellten die Initiatoren im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Landratsamt Traunstein die "Technikerschule" den anwesenden Vertretern aus der Kommunalpolitik, Verbänden, Banken, Firmen und Schulen vor.

  Landrat Hermann Steinmaßl betonte den freudigen Anlass für die Veranstaltung. Vor rund einem Jahr habe man gemeinsam im Rahmen der Eröffnung des neuen bfz-Firmengebäudes über die Problematik des aufziehenden Fachkräftemangels diskutiert. Es sei wichtig, Fachkräften gleichermaßen wohnen, arbeiten und leben im Einklang in der Region zu ermöglichen. Man müsse gemeinsam alles daran setzen, dass insbesondere auch junge Fachkräfte den Landkreis nicht verlassen würden. Habe man doch in der Region viele starke und attraktive Betriebe die auf Fachkräfte angewiesen seien. Die neue Technikerschule passe gut als Ergänzung zu den 14 Schulen, für die der Landkreis Sachaufwandsträger ist. "Ich hoffe, dass viele Firmen die Schule nutzen" betonte der Landrat.

  Professor Günther Goth vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft betonte die kurze Entscheidungs- und Umsetzungszeit bis zum Start der neuen Schule. Er habe "per Handschlag" mit Landrat Steinmaßl kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres die Gründung der Fachschule vereinbart, die nun neun Monate später den Betrieb aufnehme. "Es geht, wenn man zusammen arbeitet" so Goth. Firmen seien aufgerufen, das Potential der eigenen Mitarbeiter zu nutzen. So sagte er im Zusammenhang mit dem Thema "Rente mit 67": "da kann man auch mit 60 Jahren noch fördern." Die Technikerschule solle in der Qualifizierung der Mitarbeiter helfen. Man fühle sich vom Selbstverständnis der eigenen Firmengruppe den Interessen der Firmen des Landkreises verpflichtet. Für das Schuljahr 2013/ 2014 stellte er eine Hochschule der Bayerischen Wirtschaft in Aussicht, an der die Teilnehmer der Fachschule, die im Rahmen ihrer erfolgreichen Teilnahme an der Technikerschule mit einer Ergänzungsprüfung im Fach Mathematik die Möglichkeit haben, die Fachhochschulreife zu erwerben, im Nachgang studieren können.

  Die Leiterin des bfz-Traunstein, Susanne Mauser betonte: "für uns schließt sich mit der Fachschule der Kreis." Der Bedarf und die Notwendigkeit, Fachkräfte in der Region zu halten sei klar erkannt. Für die nun gegründete Technikerschule konnte man auf die Erfahrungen von 24 Berufsfachschulen zurückgreifen, erläuterte sie am Beispiel der Fachschule für Maschinenbau- und Elektrotechnik Amberg. In den vergangenen 20 Jahren hätten dort über 350 Absolventen die staatlich und europaweit anerkannte Technikerprüfung abgelegt. In Traunstein sei die Initiative gemeinsam vor Ort entstanden: "Regionale Akteure haben die Gründung möglich gemacht." Die Fachschule für die Region Traunstein sehe für die Teilnehmer eine berufliche Aufstiegsförderung, die Sicherung des Arbeitsplatzes und eine leichter erreichbare Tätigkeit in leitender Position vor.  

Anspruchsvolle, nebenberufliche Ausbildung

  Schulleiter Hans-Joachim Jähne lobte die starke Unterstützung für die Schule durch die regionale Wirtschaft und den Landkreis Traunstein. So bestehe neben der Nutzung der Schulungsräume des bfz die Möglichkeit Laborräume der Firma Heidenhain und des Annette-Kolb-Gymnasiums für Versuche und Praxisaufgaben zu nutzen. Die Ausbildungsdauer der berufsbegleitenden Schule beträgt vier Jahre, wobei der Schulbetrieb an drei Tagen (zwei mal wöchentlich abends und Samstags ganztags) insgesamt 17 Wochenstunden umfasse. Zugangsvoraussetzungen sind unter anderem ein Berufsschulabschluss, eine gleichwertige Vorbildung oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf im gewerblich-technischen Bereich.

  Bis jetzt haben sich 17 Schüler angemeldet. Man hoffe, aber noch auf eine deutliche Steigerung betonten Landrat Steinmaßl und bfz-Leiterin Mauser, die unter Telefon 0861/ 9865111 detailierte Auskünfte für Interessierte erteilt.

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