Stabsunteroffizier der Reserve Gregor Weber in Bad Reichenhall
Tator-Kommissar übt bei den Gebirgsjägern

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 23:40 Uhr

Der Saarländer wohnt jetzt in Bayern.

BAD REICHENHALL Stabsunteroffizier der Reserve Gregor Weber ist ehemaliger Tatort Kommissar und hat bei der Gebirgsjägerbrigade 23 eine Wehrübung für zwei Wochen gemacht. Im Saarland Tatort, mit einer Einschaltquote zwischen 8 und 12 Millionen Zuschauern war Gregor Weber lange einer der Protagonisten. Gregor Weber: eine spannende Persönlichkeit.

Gregor Weber unterscheidet sich optisch nicht von anderen Soldaten. Doch sein Werdegang ist ein besonderer. 1988/89 leistete Weber seinen Grundwehrdienst bei der Marine. Weit weg von der Heimat, die im Saarland lag. Bereits sein Vater ist zur See gefahren. Genau diese Erlebnisse scheinen Gregor Weber geprägt zu haben. Als einziger aus der Familie hat Weber seinen Wehrdienst abgeleistet. Er wollte eventuell Soldat auf Zeit werden und suchte die Herausforderung. Arbeiten an den eigenen Ängsten, das ist sein Motto.

Drei Wünsche äußerte der gebürtige Saarländer. Er wolle zu den Gebirgsjägern, den Fallschirmjägern oder zur Marine. Seine Grundausbildung machte er bei der Marine, die ersten Wehrübungen bei den Fallschirmjägern und seit diesem Jahr bei den Gebirgsjägern. Weber weiß was er will und kümmert sich darum, um sein Ziel zu erreichen.

Doch zurück zur Grundausbildung und zu dem Wunsch Soldat auf Zeit zu werden. Da am Ende seines Wehrdienstes die Zusammenlegung von NVA und Bundeswehr stand, gab es für Weber keine Möglichkeit seine Karriere bei der Bundeswehr fortzusetzen. Er wurde Reservist.

Bevor er seine erste Wehrübung machte, folgte das Studium. Weber studierte an einer Schauspielschule in Frankfurt am Main. Seine erste große Rolle war in der Serie „Familie Heinz Becker“ als Sohn der Familie. Weiterhin ist Gregor Weber im Spielfilm „Stauffenberg“ und vielen verschiedenen Saarland Tatorten zu sehen gewesen.

Mit Mitte 30 suchte Weber erneut die Herausforderung und begann eine Kochlehre. Durch einen Bekannten entstand dann die Idee einer Fernsehshow. Gregor Webers Lieblingsserie war zu damaliger Zeit „Silent Cooking”, eine Österreichische Kochsendung. Weber wollte nun in vielen verschiedenen Küchen arbeiten und dabei jeweils die Herausforderung vor der Kamera als Koch suchen. Egal ob Kantine oder Sterneküche, jede Art der Zubereitung hat ihren Reiz. Doch leider interessierte sich zum damaligen Zeitpunkt niemand für eine Show dieser Art.

Gregor Weber wäre nicht so erfolgreich, wenn er nicht ständig „am Ball geblieben“ wäre. Durch Zufall hat eine Sachbuchagentin sein Konzept gelesen und sie war begeistert. „Kochen ist Krieg“, ein Buch, in dem Gregor Weber über das Kochen in den verschiedenen Küchen schreibt. Von der Sterneküche, über die Kantinenküchen bis hin zur Kombüse auf einem Bundeswehrschiff. Gregor Weber ist ein Autor, der die Herausforderung sucht.

Durch das Kochen auf dem Schiff bekam er auch wieder Kontakt zur Bundeswehr. Das Thema hatte ihn allerdings nie losgelassen. Mit Argusaugen und Ohren verfolgte er nach eigener Aussage politische Debatten zu möglichen Bundeswehreinsätzen.

Wie verschlägt es einen Saarländer nach Bad Reichenhall zu den Gebirgsjägern? Gregor Weber verlegte seinen Wohnsitz nach. Da bietet es sich an, auch die Einheit zu wechseln, in der die Wehrübung stattfinden soll. Nach einigen Wehrübungen in der Pressestelle Luftlandebrigade 26 kam der Kontakt nach Bad Reichenhall zustande.

Vom 12. Juli bis zum 27. Juli unterstützte nun Gregor Weber den Pressebereich der Gebirgsjägerbrigade 23 und führte während der Übung „Edelweiß“ einen Teil der Medienausbildung durch. Dabei gab er seine Erfahrungen an das Führungspersonal der Gebirgsjägerbrigade 23 weiter. Er trainierte mit ihnen das Verhalten vor der Kamera.

Wie war es für die Truppe mit einem ehemaligen Tatort Kommissar und Schauspieler? „Der Stabsunteroffizier Weber hat sich nahtlos in das Team des Stabes der Gebirgsjägerbrigade 23 eingefügt,“ so Brigadegeneral Michael Matz. Auch für Weber selbst war die Übung mit der Gebirgstruppe eine interessante Zeit. „Zu sehen wie Gebirgsjäger kämpfen und welche Fähigkeiten sie haben, war sehr beeindruckend“, so Weber. Privat bezeichnet er sich selbst als faul und neugierig zugleich. Seine Neugier ist es auch, die ihn trotz Höhenangst nach Bad Reichenhall zu den Gebirgsjägern bringt. Als Gebirgsjäger muss er das Skifahren und Klettern noch lernen.

Gregor Weber ist zweifacher Familienvater, Ehemann, Autor und Schauspieler. Mit seinem Leben ist er zufrieden. Aus Bayern will Gregor Weber nicht mehr weg. Die Bundeswehr soll ein Teil seines Lebens bleiben. Daher hat sich der ehemalige Tatort Kommissar für einen Wechsel in die Feldwebellaufbahn entschieden. Noch in diesem Jahr wird er dazu die entsprechenden Lehrgänge besuchen, um dann im nächsten Jahr wahrscheinlich schon in den Auslandseinsatz zu gehen.

Neben der Bundeswehr will Gregor Weber sich im Rahmen eines Buches weiterhin mit dem Militär und der Deutschen Bundeswehr beschäftigen. Wie genau das aussehen wird, darauf können wir gespannt sein.

Berchtesgadener Land