„Kümmerin“
Sylvia Stierstorfer auf Antrittsbesuch bei den Aussiedlern und Vertriebenen in ihrer oberpfälzer Heimat

13.09.2018 | Stand 29.07.2023, 0:34 Uhr
−Foto: n/a

Am Freitag, 7. September, lud Sylvia Stierstorfer, in die Regierung der Oberpfalz, Aussiedler und Vertriebene in den Spiegelsaal des Regierungsgebäudes ein. Es war ihre erste Veranstaltung als Beauftragte für Aussiedler und Vertriebene in ihrer Heimatregion.

REGENSBURG Vor Vertretern zahlreicher Landsmannschaften, unter anderem der Sudetendeutschen, der Siebenbürger Sachsen, der Schlesier und Oberschlesier, der Banater Schwaben, der Karpatendeutschen und der Deutschen aus Russland, berichtete Stierstorfer von ihrem Auftrag und ihrer Arbeit, und stellte sich als „Kümmerin“ für die Anliegen und Interessen der Vertriebenen und Aussiedler auch in Regensburg und der Oberpfalz vor. Sie betonte, dass sie Sorgen und Ansichten der Betroffenen kennenlernen und sie in ihren Anliegen unterstützen möchte.

Diesem Gesprächsangebot folgte eine lange und rege Diskussion. Eröffnet worden war die Veranstaltung durch den Regierungspräsidenten der Oberpfalz, Axel Bartelt, der wie die Beauftragte auch, von Heimatvertriebenen abstammt. Er gehört damit zu den Nachkommen jener 190.000 Vertriebenen – vor allem aus dem Sudentenland und Schlesien –, die nach dem Krieg in der Oberpfalz eine neue Heimat gefunden und sehr erfolgreich in die Gesellschaft eingegliedert worden sind. Gleiches gilt auch für die zahlreichen Spätaussiedler aus Russland, den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, aus Rumänien und Polen, die seit den neunziger Jahren in den Regierungsbezirk gekommen sind.

Es folgten Grußworte des Landtagsabgeordneten Franz Rieger und von dem für die Kulturpflege zuständigen Bezirksrat Thomas Gabler. Einig war sich die Beauftragte mit den Vertretern der Vertriebenen und Aussiedlern, dass das Kulturgut und das Brauchtum der Deutschen aus dem Osten auch Teil des bayerischen Kulturerbes ist und entsprechend an geeigneter Stelle berücksichtigt werden müsste, und ihre Geschichte künftig im Schulunterricht noch weiter vertieft werden sollte. Weiter betonte die Beauftragte die Brückenfunktion der Aussiedler und Vertriebenen in ihre Herkunftsländer und würdigte ihre herausragenden Leistungen beim wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Aufbau Bayerns. Abschließend betonte sie, dass diese Veranstaltung nur ein Auftakt sein könne und sie sich auf das weitere Gespräch freue.

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