Attraktive Betriebe und Veranstaltungen extrem wichtig
Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 11:52 Uhr
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Im Jahr 2014 brachten Gäste von Kliniken, Hotels und Pensionen mit mehr als zehn Betten sowie die Tagesbesucher 92 Prozent des touristischen Umsatzes im Bayerischen Staatsbad Bad Reichenhall mit Bayerisch Gmain.

BAD REICHENHALL Die verbleibenden acht Prozent teilen sich Privatvermieter/Ferienwohnungen (5), Wohnmobiltouristen (1) und Bekanntenbesucher (2). Das macht die jetzt veröffentlichte Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ im Staatsbad deutlich. „Die Studie zeigt, dass attraktive Betriebe und Veranstaltungen in einer gepflegten Umgebung Besucher ziehen. Sie sind daher extrem wichtig“, so Kurdirektorin Gabriella Squarra.

Stärkste Umsatzbringer waren im Jahr 2014 Gäste, die in Hotels und Pensionen mit mehr als zehn Betten abstiegen. 66 Prozent der Umsätze gehen auf ihr Konto, das sind rund 99 Millionen Euro der gesamten touristischen Umsätze von 152 Millionen Euro. 61 Prozent ihres Geldes gaben sie für Übernachtungen und sonstige Gastronomieleistungen aus, 9 Prozent konnte der Einzelhandel verbuchen und 30 Prozent flossen in örtliche Dienstleistungen.

Laut dwif-Consulting, dem Erheber der Studie, sind neben den Kliniken vor allem Gäste gehobener Hotels die Umsatztreiber. Kurdirektorin Squarra: „Unsere Zielgruppe sind vor allem einkommensstarke Besucher, die in unserer Alpenstadt Erholung suchen und auf ihre Gesundheit achten. Diese Gäste legen Wert auf unsere gepflegte Wohlfühl-Infrastruktur und eine ansprechende Unterkunft. Sie sind bereit, für diese Qualität und übrigens auch für präventive private Gesundheitsleistungen tiefer in die Tasche zu greifen.“

Tagestouristen dauerhaft binden

Tagestouristen gehen essen oder einkaufen und lernen dabei die Alpenstadt kennen. Davon profitieren Einzelhandel und Gastronomie. 44 Millionen Euro oder 27 Prozent der gesamten touristischen Umsätze flossen aus den Geldbörsen der Tagesbesucher 2014 in Shopping, ins Gastgewerbe und Dienstleistungen wie Wellnessangebote, den öffentlichen Nahverkehr oder Eintrittskarten. Den größten Anteil mit 40 Prozent hatte der Einzelhandel, 30 Prozent wurden für Dienstleistungen ausgegeben, 30 Prozent des Geldes der Tagestouristen blieben in Restaurants oder Cafés. Besonders schätzen die Tagestouristen die gepflegten Liegenschaften, wie beispielsweise den Königlichen Kurgarten mit Gradierhaus und Konzertrotunde. Aber auch Service und Qualität der Gewerbetreibenden, Gastgeber und Dienstleister wurde positiv eingestuft.

Wichtig sind laut Kurdirektorin auch Veranstaltungen, die regional und überregional als etwas Besonderes gelten und Tagestouristen dauerhaft binden. „Philharmonische Musiktage, Innenstadtevents wie Palmbuschenmarkt, Christkindlmarkt, Klangwolke, die Alpenklassik oder Outdoor-Events wie der RupertusThermen-Lauf sind solche Ereignisse. Das gemeinsame Engagement für solche Veranstaltungen, besonders der Ehrenamtlichen, ist hier besonders hervorzuheben“, betont Gabriella Squarra.

25 Millionen Euro indirektes Einkommen

Während 55,4 Millionen Euro direkt im Tourismus verdient werden, ist das indirekte Einkommen am Tourismus mit 25 Millionen Euro fast halb so hoch und damit nicht zu unterschätzen. Einzelhändler, Handwerker oder Taxifahrer - sie alle profitieren von den Gästen, die ins Bayerische Staatsbad kommen. Der Anteil des Tourismus an der gesamten Einkommenswertschöpfung in Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain liegt bei 18 Prozent und ist damit höher als im gesamten Landkreis Berchtesgadener Land.

Hier werden nur 11 Prozent der gesamten Einkommen im Tourismus erwirtschaftet. „Gerade die Breitenwirkung des Tourismus ist es, die ein starkes Engagement von Touristikern und Bürgern, von Politik und Gewerbe rechtfertigt. Nahezu jeder profitiert von einem florierenden Tourismus im Staatsbad. Ein gutes Ergebnis, das es Wert ist, nachhaltig gesichert zu werden!“ fasst Dr. Manfred Zeiner, der Geschäftsführer der dwif-Consulting diese Untersuchung zusammen.

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