Einblicke in die Sanierung
Steinerne Brücke: Stein um Stein geht’s voran

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:52 Uhr
−Foto: n/a

Normalerweise ist Regensburgs prominenteste Baustelle per Sichtschutz abgeschirmt. Am Dienstag aber gewährte die Stadt eindrucksvolle Einblicke in die Sanierung der Steinernen Brücke.

REGENSBURG „Die schwierigste Arbeit zuerst”, lautet die Strategie bei der Sanierung der Steinernen Brücke. Deshalb ist der erste Abschnitt des 20-Millionen-Euro-Projekts den romanischen Bögen XII bis XV gewidmet. Diese sind größtenteils noch bauzeitlich, also über 850 Jahre alt – und dementsprechend geschädigt. Durch den Zahn der Zeit und durch Fehlsanierungen im 20. Jahrhundert.

Auch wenn die Baustelle im Winter temperaturbedingt ruht und die Steinmetze nur in der Werkstatt weiter arbeiten können, sind nun nach langer Anlaufzeit sichtbare Fortschritte festzustellen. „Enorm, was die Steinmetze in den letzten zwei Monaten geschafft haben”, lobte Planungsreferentin Christine Schimpfermann am Dienstag.

Jetzt ist nachvollziehbar, warum Tiefbauamtsleiter Alfons Swaczyna die Sanierung gern als „Operation am offenen Herzen” beschreibt: Man kann in das Innerste des Wahrzeichens blicken, sieht von oben das mittelalterliche Füllmauerwerk und von unten die schweren Schäden, die eindringendes Wasser in den Bögen verursacht hat.

Ob oben oder unten – das Prinzip der denkmalgerechten Sanierung gilt immer. Das bedeutet, dass bei jedem einzelnen Stein aufs Neue zu entscheiden ist, ob er bleiben kann oder ersetzt werden muss. Eine extrem aufwändige Arbeit, bei der stets die Belange des Denkmalschutzes und die Notwendigkeiten der Statik zu berücksichtigen sind.

In einem Jahr soll der heikle Abschnitt zwischen den Bögen XII und XV erledigt sein. Danach wird’s leichter, glaubt Swaczyna. Die beispiellose Sanierung der Brücke könnte somit wie geplant im Jahr 2015 vollendet sein.

Regensburg