Tourismus
„Stadt, Land, Fluss“– IHK-Tourismusausschuss will regionale Urlaubsziele besser vernetzen

30.10.2019 | Stand 31.07.2023, 1:00 Uhr
−Foto: n/a

Ostbayerns Tourismusbetriebe sehen in der Vernetzung eine große Chance. „Bei der Vermarktung unserer Angebote müssen wir über unseren eigenen Betrieb hinaus und in Regionen denken“, sagte Ulrich N. Brandl, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses, bei dessen Sitzung im Hotel am See in Neutraubling vergangene Woche. Um sich den Gästen als attraktive Tourismusdestination zu präsentieren, müssten sich die Betriebe sowie Städte und Landkreise zusammenschließen. Der Urlauber kenne keine Landkreisgrenzen und begreife ein Urlaubsziel nur als zusammenhängende Region.

NEUTRAUBLING Mit dem Pilotprojekt „Stadt, Land, Fluss“ arbeiten die Ausschussmitglieder aktuell an der digitalen Vernetzung und Transparenz der regionalen Tourismusangebote. „Wir wollen einen gemeinsamen Datenpool schaffen, aus dem sich Touristiker aktuelle Informationen und Angebote zu Ausflugzielen, Hotels oder Veranstaltungen ziehen können – egal, ob für die persönliche Beratung an der Hotelrezeption oder beispielsweise eingebunden auf der eigenen Website zum Nachlesen für Gäste“, stellte die stellvertretende Ausschussvorsitzende Kathrin Fuchshuber erste Schritte des Projekts vor. Durch die Dateneinspeisung über eine zentrale Stelle könnte der Mehraufwand individueller Datenpflege vermieden und Aktualität gewährleistet werden. Der Gast wiederum erhalte die Informationen ohne hohen Rechercheaufwand und entdecke leichter regionale Ausflugziele. „Wir wollen Begehrlichkeiten für unsere Angebote wecken. So bleibt der Gast länger in der Region und kommt wieder“, erklärte Fuchshuber.

Während der Gast Information gezielt sucht, benötigen Plattformen eine „kritische Masse an Daten, um bei der Google-Suche innerhalb der ersten Treffer gelistet zu werden“, erklärte Stefan Huber von der Hubermedia GmbH, wie die Suchmaschine dem Urlaubsgast ihre Ergebnisse beispielsweise für regionale Ausflugsziele ausspielt. Beim Projekt „BayernCloud“ wollen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik eine Datendrehscheibe zum einfachen Datenaustausch für unterschiedliche Akteure schaffen, um touristische Informationen aktuell und zentral zur weiteren Nutzung bereitzustellen und großflächig aufzutreten.

Thomas Auerbach vom Hotel Wolfringmühle präsentierte, wie die Digitalisierung die Gästebetreuung von der Buchung bis zur Abreise verändert. Informationen von und für den Gast könnten bereits vor Anreise ausgetauscht werden, eine digitale Schlüsselkarte auf seinem Smartphone öffne ihm seine Zimmertür und Sonderwünsche teile er dem Hotel über eine Chatfunktion mit. Die Hotelmitarbeiter wiederum könnten über vernetzte Systeme ihre Arbeitsabläufe transparent gestalten und optimieren. „Digitalisierung soll eine Erweiterung zum persönlichen Service sein und ihn nicht abschaffen“, betonte Auerbach.

Regensburg