Glücksfall:
Staatliche Bibliothek erwirbt Nachlass des Regensburger Schriftstellers Josef Michtl

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 19:45 Uhr

Die Staatliche Bibliothek in Regensburg hat den Nachlass des Regensburger Lehrers und Schriftstellers Josef Michtl (1891-1974) erworben.

REGENSBURG Während Namen wie Georg Britting und Josef Achmann vielen Regensburgernsehr vertraut sind, kennen den Namen Josef Michtls heute nur noch wenigeeingeweihte Spezialisten. Das soll sich nach dem Willen von Bibliotheksleiter Dr.Bernhard Lübbers jetzt ändern. Der Staatlichen Bibliothek in der RegensburgerGesandtenstraße gelang es nun, den schriftlichen Nachlass Michtls von seinen Nachkommen zu übernehmen. Darunter finden sich neben einigen persönlichen Unterlagen und Briefen auch sämtliche hinterlassenen und größtenteilsunpublizierten Werke Michtls.

Josef Michtl, der 1891 in Cham geboren wurde und 1974 in Regensburg verstarb, bestritt seinen Lebensunterhalt als Lehrer undveröffentlichte in renommierten Zeitschriften und Zeitungen wie dem "Hochland "oder im "Simplicissimus". Sein Haus an der Prebrunnallee war regelmäßig der Ortfür Zusammenkünfte mit seinen Freunden Achmann und Britting, aber auch mitWilly Reindl und anderen. Die Macher der expressionistischen Zeitschrift "Die Sichel", die teilweise selbst in beengten Verhältnissen wohnten, kamen dort zugemeinsamen Essen und Gesprächen zusammen.

Für die Staatliche Bibliothek ist es ein Glücksfall, dass der Nachlass Michtls jetztdie Bestände bereichert. "Wir erschließen die Unterlagen jetzt professionell undmachen sie so der Forschung zugänglich", so Lübbers in einer ersten Reaktion. Vor allem das lyrische Werk des Domstädter Dichters sei bislang noch nichtausreichend erforscht worden. Die Übernahme ergänze in hervorragender Weiseden Bestand der Bibliothek, die schwerpunktmäßig Veröffentlichungen, aber auchunveröffentlichte Werke, zum Beispiel von Dichtern aus der Region sammelt. 

Der Nachlass Michtl ist gerade auch für die Britting-Forschung von hoher Bedeutung.Derzeit ist in der Staatlichen Bibliothek eine Ausstellung zu Georg Britting und Gottfried Kölwel zu sehen, zu welcher auch ein Begleitband erschienen ist. Sie läuft noch bis zum 3. November.

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