Diözese investiert in Instandsetzung des Gebäudes
St. Beda-Haus wird Herberge für junge, unbegleitete Flüchtlinge

09.07.2017 | Stand 29.07.2023, 18:42 Uhr
−Foto: Foto: Bistum Passau

Das St. Beda-Haus der Abtei Schweiklberg bei Vilshofen wird eine Herberge für junge, unbegleitete Flüchtlinge.

PASSAU Schon einige Monate lang war das St. Beda-Haus der Abtei Schweiklberg bei Vilshofen als Unterbringung für junge, unbegleitete Flüchtlinge vorgesehen – nun konnten sämtliche Rahmenbedingungen geklärt werden: Die Abtei Schweiklberg stellt die Liegenschaft, also das Grundstück und das ehemalige Gäste- und Tagungshaus, zur Verfügung. Die Diözese Passau mietet die Liegenschaft an und wird rund 380 000 Euro in die Instandsetzung des Gebäudes investieren und damit das finanzielle Risiko tragen.

„Im Kern geht es darum, die behördlichen Auflagen wie beispielsweise die Brandschutzauflagen zu erfüllen und das Haus so zu ertüchtigen, dass junge Menschen sicher, vernünftig und gut untergebracht werden können“, stellte Dr. Josef Sonnleitner, der Finanzdirektor des Bistums Passau, heraus. Die betriebsfertige Liegenschaft wird für den vorgesehenen Zweck an den Caritasverband für den Landkreis Passau als Betreiber untervermietet. Ab 1. November soll das St. Beda-Haus dann eine Herberge für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden. „Vorgesehen sind insgesamt vier Gruppen mit jeweils bis zu 12 Jugendlichen“, so Ralph Schmieg, Geschäftsführer des Kreiscaritasverbandes.

Drei der Gruppen seien als zentrale Inobhutnahmestellen, auch Clearingstellen genannt, vorgesehen. „Hier werden die Jugendlichen acht bis zwölf Wochen verbringen. Es wird geklärt, ob sie vielleicht Verwandte in Deutschland haben, so dass Familienzusammenführungen vorbereitet werden können, zudem wird das Alter der Jugendlichen festgestellt und unter anderem ein Gesundheitscheck durchgeführt. Nach der Clearingphase werden sie in so genannte Nachfolgeeinrichtungen überführt“, erklärte Schmieg. Die dritte Gruppe sei längerfristig angelegt, hier gehe es um die Nachsorge.

„In dieser Gruppe werden die Jugendlichen bis zur Vollendung ihres 18. Lebensjahres bleiben. Sie werden in den Regelschulbetrieb überführt oder sollen einen Beruf erlernen“, so Schmieg weiter. Er betonte: Den jungen Flüchtlingen, die unter großen Strapazen ihre Heimat verlassen haben und in Deutschland ein neuen Leben beginnen möchten, zu helfen, sei eine urcaritative Aufgabe. Auch für die Abtei Schweiklberg sei es eine Selbstverständlichkeit gewesen, das St. Beda-Haus zur Verfügung zu stellen, fügte Abt Rhabanus Petri hinzu. Er sagte: „Auf Grund der großen Not, die wir seit Wochen und Monaten vor Augen haben, ist es keine Frage, dass wir das Haus zur Verfügung stellen. Ich glaube, dass die Jugendlichen hier gut aufgehoben sein werden.“

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