Freies Reisen als "selbstverständliche Errungenschaft":
Sportjugend kritisiert Pläne für Grenzkontrollen innerhalb Europas

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 20:02 Uhr
−Foto: n/a

Der Vorsitzende der Sportjugend Regensburg, Detlef Staude, hat verärgert auf den Vorschlag reagiert, innerhalb des so genannten Schengen-Bereichs in Europa Grenzkontrollen wieder zu ermöglichen.

REGENSBURG/EUROPA Für die heutige Jugend sei freies Reisen beispielsweise beiinternationalen Jugendbegegnungen eine selbstverständliche Errungenschaft. Staude erinnert sich noch an eine Fahrt im vergangenen Jahrhundert in die Regensburger Patenstadt Aberdeen, bei der wegen eines fehlenden Visums eines Teilnehmers an der französisch-britischen Grenze fast das "Aus" für die Fahrt gekommen wäre. Erst 15 Minuten vor Ablegen der Fähre kam grünes Licht für die jungen Kicker aus Regensburg. Hier passierte der Reisebus mit knapp 50 jungen Leuten bei Hin- und Rückreise unter anderem Belgien und Frankreich. Bei einer anderen Fahrt nach Lettland stand ein Reisebus der Sportjugend mit einer Regensburger Jugendgruppe an der polnisch-litauischen Grenze 17 Stunden wegen Grenzkontrollen.

Diese Kontrollen sollen nun einem Beschluss des Rates für Inneres zufolge wieder durch einen sogenannten "Notfall-Mechanismus" bis zu zwei Jahren allein durch die Mitgliedstaaten möglich gemacht werden. "Die Entscheidungen über Grenzkontrollen gänzlich den Mitgliedstaaten im Alleingang zu überlassen, ist falsch und richtet sich gegen die gemeinsame europäische Idee", so Detlef Staude. Grenzkontrollen müssten die absolute Ausnahme bleiben und dürften nicht zur Normalität werden. "Die Freizügigkeit muss gerade aus Sicht der Jugend erhalten bleiben. Das Europa im 21. Jahrhundert muss ein Europa der offenen Grenzen sein", so Staude.

Regensburg