Freischankflächen bis 24 Uhr offen?
Sommer-Antrag von Stadtrat: Biergarten-Flair in Passau bis Mitternacht

08.07.2017 | Stand 01.08.2023, 20:19 Uhr
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Leben und leben lassen: Was in München möglich ist, sollte doch auch im südlichsten Zipfel von Niederbayern funktionieren! Grünen-Stadtrat Stephan Bauer plant einen Antrag, in dem er dafür plädiert, im Sommer die Freischankflächen in Passau bis Mitternacht zu öffnen.

PASSAU Bereits im Februar berichtete die SZ über die Pläne in der Landeshauptstadt: Demnach sollen die Münchner künftig an den Sommer-Wochenenden bis Mitternacht die Tische und Stühle bevölkern dürfen. Bislang war in der Landeshauptstadt spätestens um 23 Uhr Schluss.

Dieses Modell schwebt Grünen-Stadtrat Stephan Bauer auch für die Dreiflüssestadt vor, im bestmöglichen Fall nicht nur am Wochenende, sondern sogar von Montag bis Sonntag! „Das sollte doch auch zu einer Stadt wie Passau mit ihrem italienischen Flair passen“, meint er. Ob er mit seinem geplanten Antrag durchkommt? Bekanntlich ging es in den vergangenen Jahren beim leidigen Thema Sperrzeit im Passauer Stadtrat hoch her. Bislang gilt bezüglich Freischankflächen in der Dreiflüssestadt die generelle Regelung, dass um 23 Uhr Zapfenstreich ist. Auf privaten Flächen zählt, was in der jeweiligen Baugenehmigung vermerkt ist.

Könnte diesen Sommer alles anders werden? Immerhin steht die Fußball-WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) vor der Tür und die südamerikanische Lebensfreude dürfte bei einem erfolgreichen Abschneiden der deutschen Elf auch die Passauer Bürgerinnen und Bürger anstecken.

„Es muss doch nicht sein, dass da für jedes Spiel eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden muss“, so Bauer, der selber ein großer Fußball-Fan ist. „Bei schönem Wetter ist draußen sitzen einfach schöner!“ Er nennt als Paradebeispiel für gelungenes Passauer Sommer-Flair die Kunstnacht und spekuliert: „In der Altstadt bis Mitternacht am Residenzplatz sitzen zu können: Das wäre doch herrlich!“

Er sieht bei seinem geplanten Antrag wesentlich weniger Konfliktpotential als bei der leidigen Sperrzeit-Diskussion. „Hier geht es nicht um einen Disco-Betrieb. Hier geht es um Leute, die draußen sitzen und lachen!“ Zudem funktioniert Bauers Plan ohnehin nur bei schönem Wetter: „Wenn es etwas frischer ist oder regnet, dann geht das eh nicht.“

Der Grünen-Stadtrat glaubt, dass die Stadt von einem Freifahrtschein bis Mitternacht profitieren werde: „Vielleicht haben dann auch ein paar hochwassergeschädigte Wirte etwas davon!“ Seinen Antrag will Bauer übrigens spätestens zu Beginn der neuen Stadtratsperiode einreichen.

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