Rosi Steinberger unzufrieden
„Söder verspricht den Großstädten billige Tickets, lässt aber das Land leer ausgehen“

10.09.2018 | Stand 28.07.2023, 23:52 Uhr
−Foto: n/a

„Der CSU-Ministerpräsident verspricht den Großstädten neue Wohltaten in Millionenhöhe, lässt aber das Land leer ausgehen“, bemängelt Rosi Steinberger, niederbayerische Abgeordnete der Grünen im Bayerischen Landtag. So soll es bis 2030 in den Großstädten München, Augsburg, Regensburg, Nürnberg und Würzburg ein Jahresticket für 365 Euro geben.

NIEDERBAYERN Das 365-Euro-Ticket ist eigentlich eine grüne Idee. Aber um sie umzusetzen, braucht es zuerst eine Gesamtstrategie. „Der CSU-Ministerpräsident überbietet sich mit neuen Ideen, ohne dass er ein fachliches Fundament hat oder auch nur einen seiner bisher versprochenen Punkte umsetzt“, so Steinberger. Seitens der Staatsregierung wird nichts davon angepackt. Weder der Stundentakt auf den Bahnstrecken noch die Förderung von Verkehrsverbünde werden umgesetzt. Es heißt nur, man prüfe, aber es werde schwierig. Bisher sind Verkehrsverbünde in Niederbayern komplette Fehlanzeige, im Rest des Freistaats verlieren sich selbst Vielfahrer im Chaos der Regio-Tickets. „Wenn sich die CSU-Staatsregierung schon die Förderung des ÖPNV auf die Fahnen schreibt, dann soll sie sich auch um die Landbevölkerung kümmern“, so Steinberger. Es sei zum Beispiel überhaupt nicht zu verstehen, warum die Bahnstrecke Gotteszell-Viechtach nicht vom Freistaat bestellt wird. Hier werde den Landkreisen unzählige Hürden in den Weg gelegt, obwohl beileibe genug Geld vorhanden wäre, so Steinberger. „Und auf das zweite Gleis von Landshut nach Plattling müssen wir wohl auch noch lange warten. Nun den Städtern Wohltaten zu versprechen, die man aber erst in zwölf Jahren einlösen möchte, ist ein durchsichtiges Wahlkampfmanöver“, so Steinberger. „Macht erst einmal eure Hausaufgaben auf dem Land!“

Kelheim