FFH-Gebiet 'Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos'
So herrlich ist die Natur rund um Erding

12.09.2017 | Stand 29.07.2023, 5:58 Uhr
−Foto: n/a

Am Mittwoch, 26. Juli, um 10 Uhr, veranstaltet die Regierung von Oberbayern mit der unteren Naturschutzbehörde der Landratsämter München und Erding eine Auftaktveranstaltung.

ERDING Es geht um den Managementplan für das FFH-Gebiet 'Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos'. Treffpunkt: Goldachhof, Mayerbacherstraße 129, 85737 Ismaning. Der Termin findet unter freiem Himmel statt (bitte wetterfeste Kleidung und Schuhwerk).

Für die Managementplanung in den oberbayerischen Natura 2000-Gebieten ist die Regie-rung von Oberbayern als höhere Naturschutzbehörde federführend zuständig. Im Rahmen der Managementplanung wird für jedes Natura 2000-Gebiet ein Gesprächsforum eingerich-tet. Darin können alle Belange – naturschutzfachliche, soziale, forst-, land- und wasserwirt-schaftliche – eingebracht werden. Denn nur durch gemeinsames Handeln aller Beteiligten lässt sich die wertvolle Kulturlandschaft Oberbayerns und damit der gute Zustand der Natura 2000-Gebiete erhalten.

Die Vertreter der Behörden möchten deshalb mit der Auftaktveranstaltung bereits vor der Erarbeitung des Managementplans mit allen Beteiligten in Kontakt treten und über die be-vorstehenden Arbeitsschritte informieren. Anregungen und Wünsche zur Maßnahmenpla-nung werden zu einem späteren Zeitpunkt am Runden Tisch diskutiert und anschließend in den Managementplan einfließen. Der abgestimmte Maßnahmenkatalog des Management-plans ist dann zukünftig Richtschnur für die zuständigen Behörden, um den Erhalt des guten Zustandes des Natura 2000-Gebiets zu gewährleisten.

Was ist Natura 2000?

In den europäischen Mitgliedsstaaten soll die Vielfalt der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Pflanzen und Tiere für zukünftige Generationen aufrechterhalten werden. Grundlage für den Aufbau des europäischen Biotopverbundnetzes mit der Bezeichnung Natura 2000 sind die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und die Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL).

Warum ein Managementplan?

Die EU fordert einen guten Erhaltungszustand für die Natura 2000-Gebiete. Naturschutz- und Forstbehörden erfassen und bewerten dazu im sogenannten Managementplan Lebens-räume und Arten und formulieren Vorschläge für zweckmäßige Erhaltungsmaßnahmen. Für Grundstückseigentümer und Nutzer hat der Managementplan Hinweischarakter. Eigentümer und Nutzer dürfen die Flächen entsprechend der guten fachlichen Praxis auch weiterhin bewirtschaften. Der Erhaltungszustand der Lebensraumtypen und Arten darf sich jedoch nicht verschlechtern (Verschlechterungsverbot). Die Umsetzung des Managementplans ist für die Eigentümer und Nutzer freiwillig und soll vorrangig durch Förderprogramme finanziert werden.

Ziel: Guter Zustand des FFH-Gebietes 'Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos'

Das 111 Hektar große Gebiet ist ein wertvoller Bestandteil im Natura 2000-Netz im zentralen Oberbayern. Mit der Meldung im europaweiten Netz Natura 2000 wurden die ökologische Qualität und Bedeutung bis über die Landesgrenzen hinaus offensichtlich. Für die Meldung als FFH-Gebiet waren vor allem die hochwertigen, artenreichen Niedermoor-Reste und Grä-ben nördlich des Ismaninger Speichersees bedeutend. Für die Meldung als FFH-Gebiet waren außerdem die Vorkommen der beiden Schmetterlingsarten Dunkler und Heller Wie-senknopf-Ameisenbläuling, der Libellenart Helm-Azurjungfer und der in Bayern vom Aus-sterben bedrohten Bauchigen Windelschnecke ausschlaggebend. Das FFH-Gebiet stellt mit seinen Niedermoor-Resten (zum Beispiel Pfeifengras-Wiesen) und den pflanzenreichen Gräben ein wesentliches ökologisches Verbundelement in der Münchner Ebene dar.

Nähere Informationen unter www.natur.bayern.de.

Fotos: Oberföhringer Moos (Fotoquelle: Stephan Schwarz); Duftlauch (Fotoquelle: Stephan Schwarz)

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