Ruderverein ist „Verein des Monats“
Seit über 65 Jahren mit der Isar fest verbandelt

25.04.2018 | Stand 21.07.2023, 8:41 Uhr
−Foto: Foto: Dr. Thomas Richter

Umweltbewusst, sportlich und gesellig: Der Landshuter Ruderverein ist der zweite „Verein des Monats“, einer gemeinsamen Aktion der VR-Bank Landshut und des Wochenblatts.

LANDSHUT Wenn sie unterwegs sind, bringen sie schon mal Rettungsringe, Pfandflaschen und andere „Schätze“ nach Hause. Ihr Verein ist sportlich und umweltbewusst zugleich. „Wir, Ruderer aus Landshut, sind der einzige Ruderverein auf der Isar. Wir schätzen und achten unseren Fluss sehr“, bringt es Eveline Gruber von Landshuter Ruderverein auf den Punkt. Das hat auch die Jury überzeugt: Der Ruderverein Landshut von 1952 e.V. ist der zweite „Verein des Monats“, einer gemeinsamen Aktion der VR-Bank Landshut und des Wochenblatts.

Mit dieser Aktion wollen die VR-Bank Landshut und das Wochenblatt das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen unterstützen und fördern. Nun ist der Ruderverein Landshut gekürt worden. Damit bekommt der Verein unter anderem die Möglichkeit, sich online und auf der Facebook-Aktionsseite „VR-Bank Landshut“ zu präsentieren.

Das Vereinsgelände des Rudervereins in Mitterwöhr gleicht einem kleinen Paradies: Boothaus, Bootshalle, viel Grün – und immer die vorbeigleitende Isar im Blick. Im Bootshaus selbst lässt sich erahnen, wer ein Duell auf der Isar ausfahren könnte: „Herzog Georg“ gegen „Agnes Bernauer“, „Josef Deimer“ gegen „Hans Rampf“ oder „Landshut“ gegen „Niederbayern“. Jedes Boot hat seinen Namen. Rund 40 Boote lagern hier: vom Einer bis zum Achter.

Erst vor wenigen Tagen fand der erste Vereins-Höhepunkt des Jahres statt, das Anrudern. Ein guter Start nach einem langen, teilweise sehr kalten Winter. Acht Ruderboote, darunter auch der Achter, eröffneten unter dem Kommando von Walburga Fischbach die Rudersaison. Die langjährige Rudervereins-Vorsitzende – die Fischbachs sind eine bekannte und erfolgreiche Ruderfamilie – schwenkte dazu die rote Fahne.

Auch diesmal war das Anrudern mit Bootstaufen verbunden. Das ist eine besondere Taufzeremonie, bei der Bierkrügerl, gefüllt mit Isarwasser, zum Einsatz kommen. Dr. Martin Soika taufte seinen neuen Einer auf den Namen „Collien“. Und Dr. Winfried Benda tat das Gleiche mit dem neuen Vierer der Mädchentrainingsmannschaft auf den Namen der griechischen Nymphe Mideia. Das ehrgeizige Ziel: Für die Zukunft ist geplant, aus dem talentierten Mädchennachwuchs einen Schulvierer für „Jugend trainiert für Olympia“ zu formen.

Doch bei diesem Vierer soll es nicht bleiben. Daher hat der Ruderverein bei der VR-Bank-Aktion „Verein des Monats“ einen besonderen Wunsch geäußert: „Eifrige Ruderer wie wir brauchen gutes, Leistungssportler erstklassiges Bootsmaterial. Momentan sparen wir für unsere Mädchen auf einen Renn-Zweier und wären für Unterstützung sehr dankbar.“

Mehr als 65 Jahre ist der Landshuter Ruderverein alt. Der Wunsch nach einer Ruderregatta auf der Isar war 1952 der Anlass, in Landshut einen Ruderverein zu gründen. Anders als heute befand sich das Bootshaus damals nicht in Mitterwöhr. Ihre erste Heimat hatten die Ruderer an der Achdorfer Eisenbahnbrücke.

Seit 1952 haben über 500 Personen beim Landshuter Ruderverein das Rudern gelernt und zu ihrem Hobby gemacht „Ich habe gerade das 504. Mitglied eingetragen“, erzählt Schatzmeisterin Eveline Gruber. Gemeinsam mit ihrer Vereins-Chefin Walburga Fischbach hat sie die Bewerbung bei der VR-Bank-Aktion angeschoben. Aktuell hat der Ruderverein rund 150 Mitglieder – eine Zahl, die sehr stabil bleibt.

Genauso zuverlässig sind die Statistiken, die beim Ruderverein geführt werden: Die Zahl der im Jahr gefahrenen Kilometer werden erfasst und im Vereinsheft veröffentlicht. Die „Kilometermeisterin“ von 2017 hieß Walburga Fischbach mit 2025 Kilometern. Die Vereinsvorsitzende hat noch eine weitere besondere Auszeichnung erhalten: die Äquatormedaille für insgesamt über 40.000 gefahrene Ruder-Kilometer.

Ob nun Breiten- oder Leistungssport: Beim Landshuter Ruderverein ist jeder gut aufgehoben. Über Jahrzehnte hat der Verein immer wieder auch erfolgreiche Leistungssportler bis zum Junioren-Weltmeister hervorgebracht. Fast übers ganze Jahr gehen sie „auf Wasser“. „Nur Hochwasser und Eisschollen schrecken uns ab“, sagt Gruber schmunzelnd.

Groß geschrieben wird der Gemeinschaftssinn: Es wird zusammen gefeiert, wie beim Anrudern, beim Sommerfest oder beim Nikolausrudern. Gemeinsam achten die Mitglieder auf ihr Vereinsgelände, das sie selbst bei mehreren Arbeitsdiensten im Jahr in Schuss halten. Oder die Sportfreunde treffen sich im vereinseigenen Kraftraum oder bei den Ruderergometern.

Wer gerne das Rudern lernen will: Am Dienstag, 5. Juni, beginnt beim Ruderverein ein neuer Ruderkurs. Dieser umfasst sechs Einheiten und findet immer dienstags statt. Der Kurs kostet 60 Euro. Anmeldung hierzu ist notwendig bei Walburga Fischbach unter Telefon 08705/496 bzw. per E-Mail unter vorstand@ruderverein-landshut. de.

Die Bewerbungen für den „Verein des Jahres“ gehen natürlich weiter. Mitmachen können alle Clubs, eingetragene und nicht eingetragene Vereine, gemeinnützige, soziale und kulturelle Einrichtungen. Das Prozedere ist einfach: Das Teilnahmeformular kann auf der Homepage der VR-Bank Landshut (www.vrla.de) heruntergeladen werden. Die kreative Bewerbung – mit einem Foto oder Kurzfilm – einsenden an die E-Mail-Adresse verein@wochenblatt.de. Alle eingesendeten Teilnahmebögen bleiben über den kompletten Kampagnenzeitraum im „Topf“ und werden von einer wechselnden Jury gesichtet und bewertet.

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