Schleierfahnder legen gleich zwei Pkw still:
Seit 6 Monaten ohne Haftpflichtversicherung unterwegs

11.07.2017 | Stand 03.08.2023, 6:01 Uhr
−Foto: n/a

In der Nacht auf Dienstag, 10. Januar, stoppten Beamte der Polizeiinspektion Fahndung Traunstein einen seit Juli 2016 nicht versicherten Münchner Kleinwagen an der Autobahnanschlussstelle Piding-Süd.

PIDING Die fahndungsmäßige Überprüfung des Pkw hatte zuvor ein aktuelles Vollzugshilfeersuchen des zuständigen Kreisverwaltungsreferates zur Entstempelung der amtlichen Kennzeichen ergeben. Nach erfolgter „Zwangsstilllegung“ und Anzeigenaufnahme wegen eines Vergehens nach dem Pflichtversicherungsgesetz, durften die verantwortliche Halterin - eine 31-jährige Ungarin - und der Fahrzeugführer - ein gleichaltriger ungarischer Landsmann - die Heimreise nach München antreten.

Die ursprüngliche geplante Fahrt nach Ungarn mussten sie jedoch kurzfristig stornieren. Der von den Zulassungsplaketten „befreite“ Peugeot 206 wurde bis zur Vorlage einer gültigen Versicherungsbescheinigung und anschließender Neuzulassung abgestellt.

Bis zum Eintreffen des Ersatzfahrers - der in München organisiert wurde - wartete das Pärchen an der Autobahnrastanlage Piding.

Einige Stunden später - gegen 04 Uhr - wurden die Schleierfahnder von den Kollegen der Bundespolizei an der Grenzkontrollstelle Walserberg-Autobahn informiert, dass es bei einem deutschen Pkw eine verkehrsrechtliche Beanstandung wegen fehlendem Versicherungsschutz gibt. Es stellte sich dann tatsächlich heraus, dass es sich bei dem Fahrer des Pkw Renault Espace - ebenfalls mit Münchener Kennzeichen - um den telefonisch verständigten „Abholer“ handelte. Der 34-jährige Chauffeur hatte offensichtlich die Ausfahrt in Piding verpasst, war nach Österreich ausgereist und anschließend in die Kontrolle eines Unterstützungsbeamten der Bayerischen Bereitschaftspolizei geraten. Im konkreten Fall hatte der erwerbslose Deutsche den Pkw im Dezember 2016 käuflich erworben, aber nicht umgemeldet. Dementsprechend wurde auch keine neue Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen.

Wie im ersten Fall wurden die Kennzeichen entstempelt, der Zulassungsschein einbehalten und das Auto zwangsgeparkt. Gegen den Fahrer wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen - also mit gehöriger Verspätung - kam es dann aber doch noch zum „Stelldichein“ aller Beteiligten an der Autobahntankstelle Piding. Sicherlich bestand jetzt erheblicher Gesprächsbedarf in Sachen weiterer „Abholaktionen“.

Berchtesgadener Land