Erkundung des Untergrundes:
Seismische Messungen im Stadtgebiet

11.07.2017 | Stand 25.07.2023, 3:09 Uhr
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Ihnen wird es mit Sicherheit aufgefallen sein: Im Bereich der östlichen Ortsteile und der Staatsstraße nach Mühldorf stehen seit einiger Zeit kleine Holzpflöcke mit Fahnen, teilweise liegen am Straßenrand Geräte mit vielen verschiedenen Kabeln.

WALDKRAIBURG Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Geophone, das sind Messeinstrumente um seismische Messungen zur Erkundung des Untergrundes durchzuführen.

Durch die seismischen Spezialmessungen erhält man ein dreidimensionales Bild des Untergrunds und seiner geologischen Strukturen bis zu einer Tiefe von sechs Kilometern. Spezielle Vibrationsfahrzeuge senden dafür Signale in den Erdboden. Diese Signale werden an den verschiedenen geologischen Schichten im Untergrund reflektiert und dann von den an der Erdoberfläche ausgelegten ca. 15 cm großen „Empfängern“ (Geophonen) registriert. Hochleistungsrechner ermitteln aus den gewonnenen Daten ein Bild – ähnlich wie beim Ultraschall.

Aus diesen Daten ziehen Geologen und Geophysiker Rückschlüsse auf mögliche Öl- und Gasvorkommen sowie auf die Möglichkeit der Gewinnung von geothermaler Energie. Die Analyse der gemessenen Daten durch die Spezialisten der RDG wird rund 12 Monate in Anspruch nehmen.

Auch die Stadt Waldkraiburg ist von diesen Messungen betroffen. Durchgeführt werden sie nach einer Genehmigung vom zuständigen Bergamt Südbayern von der Firma RDG. Nach einer kurzen Pause während der Osterferien, gehen die Messungen ab Donnerstag, den 20. April 2017 von Ost (Industriegebiet) nach West weiter.

Alle Anwohner, deren Straßen von einer Messung betroffen sind, erhalten von der Firma RDG ein Informationsschreiben.

In wenigen Fällen kann es notwendig sein, dass Geophone auch auf Privatgrundstücken aufgebaut werden müssen. Dies ist selbstverständlich nur nach vorheriger Genehmigung durch den Eigentümer erlaubt. Die Messungen finden jedoch in der Regel auf öffentlichen Straßen statt. Die Messungen dauern noch bis längstens Freitag, den 30. Juni 2017. Alle Messstellen werden mit den Kontaktinformationen der Firma RDG versehen.

Bei Fragen können sich die Bürger direkt an das Projektbüro der RDG per E-Mail buergerinfo@rdg.energy oder telefonisch unter: 08636 / 248 46 31 wenden.

Vor dem Start der Messungen gibt es zahlreiche vorbereitende Arbeiten wie das Genehmigungsmanagement und Vermessungen im Gelände. Zu Beginn der Seismik werden jeweils für einige Tage Geophone und Messkabel ausgelegt, ehe die eigentliche Messung mit den im Dreierpack arbeitenden Vibrationsfahrzeugen, die selbstverständlich lärmgedämmt sind, beginnt.

Weiterführende Informationen zur 3D-Seismik der RDG zum Projekt Ampfing finden Sie unter: www.energie-aus-ampfing.de.

Mühldorf a.Inn