Nach dem Sturm ist vor dem Sturm:
Seehofer sagt "schnelle Hilfe" zu

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 11:33 Uhr
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Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer ist am Montagvormittag, 28. August, in den Landkreis Passau gereist

PASSAU/FREYUNG Um 10 Uhr traf sich Seehofer mit Landrat Franz Meyer, Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer, Landrat Sebastian Gruber und den Vertretern der Bauernverbände, der Medien und den Bürgermeistern sowie Politikern der Regionen im Landkreis Passau und Freyung-Grafenau.

Vorab tauschten sich Landrat Franz Meyer und Ministerpräsident Horst Seehofer in einem nicht-öffentlichen Gespräch über das Katastrophengebiet aus. Anschließend wurde im Sitzungssaal des Landratsamtes Passau von vielen Vertreten die so notwendige Hilfe Seehofer ans Herz gelegt und die Fakten und Zahlen präsentiert, die die Katastrophe handfest veranschaulichen.

In einer Busfahrt durch die beiden Landkreise besuchte der Ministerpräsident die Gebiete dann auch ganz persönlich: „Mir ist es wichtig, ein Signal zu setzen und mit den Leuten vor Ort zu sprechen, um mir deren Sorgen und deren Wünsche für sofortige Hilfe anzuhören und anzusehen.“

Von Salzweg aus ging es über Thyrnau in ein stark beschädigtes Waldgebiet in Donauwetzdorf, wo schon einige Bewohner und Bauer aufgeregt den Besuch des Bayerischen Ministerpräsidenten erwarteten.

Ein Bauer appellierte an Seehofer und bat um schnelle und unbürokratische Hilfe mit Tränen in den Augen aus Angst um seine Existenz. Horst Seehofer war sichtlich gerührt und erklärte, was Landwirtschaftsminister Helmut Brunner sich als Soforthilfepaket schon überlegt hat: „Nicht nur Steuererleichterungen soll es für die betroffenen Bauern und Bewohner geben, sondern auch solidarische und finanzielle Unterstützung in Form von sofortigem ‚Cash‘.“  Landwirte, Waldbesitzer und auch Privatleute sollen in jedem Fall, falls sie nicht versichert sind, Unterstützung über ihre Landratsämter bekommen.

Unter „schneller und unbürokratischer Hilfe“ ist sowohl strukturelle Unterstützung als auch Soforthilfe zu verstehen. Darunter geht es dabei um Räumungszuschüsse für die Aufräumarbeiten. „Es ist das Wichtigste, dass man das ganze Holz erst mal rausschafft und alles wieder aufräumt“, so Seehofer. In Zahlen soll die Summe der Hilfe in den höheren zweistelligen Millionen-Bereich gehen: „Es wird mehr als nur ein Trostpflaster sein, ganz egal ob für Groß oder Klein“, so der Ministerpräsident weiter. Auch soll die erlaubte Höchstlast für Holztransporte auf 46 Tonnen erhöht und Fahrten auch am Samstag und Sonntag zugelassen werden, um möglich schnell und effizient dem Chaos ein Ende zu setzen. Außerdem soll es in den Staatsforsten vorerst keinen Frischholzeinschlag mehr geben, um nicht noch mehr Holz auf den Markt zu werfen.

Betroffene sollen auch Hilfe seitens der Förster der Staatsforsten bei den Aufräumarbeiten bekommen. Entschieden wird über den genauen Hilfeplan aber im Bayerischen Kabinett am kommenden Dienstag. Auch Landrat Franz Meyer und Landrat Sebastian Gruber werden mit von der Partie sein, um ihre Landkreise zu vertreten und Sachverhalte zu schildern. „Ich bin aber guter Dinge, dass Helmut Brunner und ich bei unseren Kollegen ein gutes Konzept ausarbeiten werden“, so Seehofer.

Von Thyrnau über Hauzenberg, Sonnen und Jandelsbrunn wurde mit großer Betroffenheit der „tote Wald“ und beschädigte Wohnhäuser und Betriebe gezeigt. Zuletzt sagte Seehofer auch noch mit Nachdruck, dass er sich dafür ausspricht, langfristig ein Programm zum „Waldumbau“ aufzulegen, um Bayerns Wälder widerstandsfähiger zu machen. Jetzt heißt es aber erst einmal den Dienstag abzuwarten.

Passau