ZDF dreht am Königssee
See in Szene gesetzt

05.07.2017 | Stand 26.07.2023, 9:24 Uhr

Aufnahmen für die Sendung „Mona Lisa”.

SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE Kürzlich war der Königssee Drehort des ZDF-Magazins „Mona Lisa“. Nah am Menschen zu sein, den Leuten am See über die Schulter zu schauen, das sei der Anspruch der zwei Drehtage gewesen, so die verantwortliche Redakteurin Manuela Pecoraro, die sich mit dem abschließenden Ergebnis des Drehs zufrieden zeigt.

Bis vor Kurzem sei „Mona Lisa“ ein reines Frauenmagazin gewesen. Von Frauen, für Frauen. „Bei uns in der Redaktion sind 20 Damen beschäftigt – und ein Mann“, sagt Pecoraro. Das ZDF-Magazin hat kürzlich einen Relaunch vollzogen, richtet sich nun unter dem Motto „Frauen, Männer und mehr“ an eine größere Klientel. Damit soll die Voreingenommenheit verloren gehen, die Zielgruppe erweitert werden. Dass am Königssee überhaupt gedreht wurde, rührt daher, dass Manuela Pecoraro jüngst in Berchtesgaden zu Besuch war, mit Freunden. Den touristischen Aspekt beiseite schiebend, sei es unter anderem der See gewesen, der für Eindruck bei der ZDF-Frau gesorgt hat.

„Mir war es wichtig, die Atmosphäre des Königssees einzufangen, Geschichten von Menschen zu erzählen, die direkt am See leben, davon leben“, sagt Pecoraro. Das Leben hinter den Kulissen einzufangen, sei der Anspruch gewesen. „Ich hatte den Eindruck, die Zeit in Berchtesgaden verläuft etwas langsamer, weniger hektisch“, sagt die verantwortliche Redakteurin, die mit einem Kameramann und einem Tontechniker vor Ort war.

Wie aufwändig eine Produktion wie diese denn sei? „Zwei Wochen durchgängige Arbeit“, sagt Pecoraro. Der Beitrag, der letztlich im Fernsehen gezeigt wird, soll insgesamt etwa fünf Minuten und 30 Sekunden lang sein. Natürlich würde es auch flotter gehen, in einer Woche, sagt sie, allerdings würde man dann unter Umständen das, worauf es ankommt, aus den Augen verlieren. Inhalt, Aufnahmen, der Schnitt – all das läuft nach einem drehbuchähnlichen Konzept ab, für das die ZDF-Redakteurin zuständig ist.

Alles beginnt im Vorfeld mit unzähligen Telefonaten. Mit welchen Menschen möchte man drehen, mit welchen sich treffen, Interviews führen, Hintergründe kennenlernen. „Fünf Drehgenehmigungen haben wir einholen müssen“, sagt Pecoraro. So etwas erfordere einen zeitlichen Vorsprung. Bei der Gemeinde, bei der Schifffahrt – überall dort, wo man drehen wolle, müsse man anfragen, die Bestätigung abwarten.

Beeindruckt habe Manuela Pecoraro „die Weltoffenheit“ derer, die sie antraf. Klischees seien keine bedient worden, sagt sie. Und immer wieder habe sie sich für ihren Fernsehbeitrag die Frage gestellt, welchen Preis man für eine Tradition zahlen müsse, so wie sie am Königssee gelebt werde. Auf Ehrlichkeit und Wärme sei Pecoraro während der Drehtage gestoßen, die Zeit in Berchtesgaden hat ihr gefallen, „wir haben hervorragende Bilder aufzeichnen können“, sagt sie. Nun gelte es, einen feinfühligen Beitrag zu schneiden, einen mit visuellem Anspruch. Wann dieser schließlich bei „Mona Lisa“ ausgestrahlt werde, stehe noch nicht final fest.

Berchtesgadener Land