Rosenheimer Kripo legte vier Großdealern das Handwerk
Schwunghafter Handel mit Koks und Speed

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:05 Uhr
Axel Effner

Harte Sitten im Drogengeschäft: Ein Crystal-Speed-Koch zwang Kunden zum Konsum der gefährlichen Droge. Zusammen mit ihm nahm die Kripo Roysenheim noch drei andere „schwere Jungs” aus der Drogenszene fest.

ROSENHEIM Nicht nur das abgelaufene Herbstfest hat der Rosenheimer Polizei jede Menge zusätzliche Arbeit verschafft, auch die Drogenfahnder der Rosenheimer Kripo hatten sowohl in dieser Zeit als auch in den Wochen und Monaten davor gehörig zu tun. Mit der Festnahme und Inhaftierung von vier mutmaßlichen Drogendealern in drei verschiedenen Fällen sowie der Sicherstellung von rund acht Kilo Marihuana, 200 Gramm Kokain und 50 Gramm Crystal-Speed gelang ihnen erneut ein empfindlicher Schlag gegen die regionale Drogenszene.

 

Drogenversteck in Rosenheimer Diskothek

Wie aus taktischen Gründen erst jetzt berichtet werden kann, stießen Bauarbeiter Anfang April dieses Jahres bei Umbauarbeiten in einer Rosenheimer Diskothek eher zufällig auf ein mögliches Drogenversteck. Die hinzugerufenen Drogenfahnder analysierten ziemlich schnell den Inhalt der aufgefundenen Sporttaschen und stellten auch relativ bald den Bezug zu dem mutmaßlichen Besitzer der illegalen Ware her.

Gegen den 33-jährigen, einschlägig vorbelasteten Rosenheimer russischer Abstammung, erging Haftbefehl. Er leugnete zwar, Eigentümer der Taschen zu sein, aber die Beweislage für seine Täterschaft war erheblich. Nachdem schließlich auch sein amtsbekannter 26-jähriger Bruder in das Visier der Fahnder geriet und aufgrund der Spurenlage auch gegen ihn Haftbefehl erlassen wurde, räumte der ältere der beiden Brüder seine Tatbeteiligung ein. Darauf hin wurde der Haftbefehl gegen seinen jüngeren Bruder unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. In den Sporttaschen befanden sich insgesamt ca. acht Kilo Marihuana, 200 Gramm Kokain und 50 Gramm Crystal-Speed, die nach derzeitigem Ermittlungsstand größtenteils zum Handel bestimmt waren.  

Drogenkoch zwang andere mit Gewalt zum Speed-Konsum

Ende August dieses Jahres nahmen die Drogenfahnder einen 34-jährigen Rosenheimer fest, der erst kürzlich wegen einer ähnlichen Tat aus der Haft entlassen worden war, gleich danach  aber schon wieder straffällig wurde. Ihm wird vorgeworfen, in zwei Fällen die Droge Crystal selber hergestellt, andere sogar unter Androhung von Gewalt zum Konsum gezwungen und auch damit gehandelt zu haben. Der Mann war außerdem im Besitz von verbotenen Dopingmitteln. Nachdem der erste Haftbefehl Anfang des Jahres nach mehrmonatiger Untersuchungshaft aufgehoben wurde, weil die Qualität der selbst hergestellten Droge relativ schlecht war, sitzt er nun wieder hinter Gittern.

Schwunghafter Handel mit Koks

Anfang September verhafteten die Drogenfahnder einen 29-jährigen Kolbermoorer, der auf Grund belastender Aussagen im Verdacht steht, in den zurückliegenden Monaten und Jahren insgesamt mit mehreren Kilo Cannabis (Marihuana und Haschisch), 1,5 Kilo Amfetamin und 300 Gramm Kokain einen schwunghaften Handel getrieben zu haben. Auch gegen ihn wurde die Untersuchungshaft angeordnet.                     

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