Nominierungsversammlung
Schockzustand überwunden: Nicole Bauer will für die FDP in den Bundestag

10.07.2017 | Stand 31.07.2023, 13:11 Uhr
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Vor drei Jahren lag die FDP am Boden: Erstmals in ihrer Geschichte flogen die Liberalen nach einem eindeutigen Wählervotum aus dem Bundestag. Auch in zahlreichen Länderparlamenten war man nicht mehr vertreten. Mittlerweile hat man bei der FDP den Schockzustand überwunden und sich neu aufgestellt. Sogar eine Aufbruchstimmung ist zu spüren.

LANDKREIS KELHEIM Für Nicole Bauer stehen die Chancen gut, dass sie zusammen mit der FDP in den Deutschen Bundestag einziehen könnte, so die FDP. Die Unterstützung ihrer Parteifreunde aus der Region ist ihr schon mal sicher. Von den 42 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern erhielt sie bei der Nominierungsversammlung in Landshut 40 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme. Damit wird Nicole Bauer im kommenden Jahr als Direktkandidatin für den Bundestagswahlkreis 228, der neben der Stadt Landshut die Landkreise Landshut und Kelheim umfasst, antreten.

Dies ist nur der erste Schritt auf dem Weg nach Berlin: Entscheidend ist, ob die Kreisvorsitzende von Landshut-Land einen aussichtsreichen Platz auf der Landesliste der FDP bekommen wird. „Ich werde auf jeden Fall dafür kandidieren und werde dafür kämpfen, damit die FDP in 2017 mit einem großen Stimmenanteil in den Deutschen Bundestag zurückkehren wird“, erklärte Nicole Bauer. „Man sieht derzeit, dass Deutschland eine Partei der freiheitlichen Kraft braucht. Das wird auch in der Bevölkerung mittlerweile so wahrgenommen.“

In ihrer Rede bei der Nominierungsversammlung ging die 29-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieurin auch auf die Versäumnisse ein, die zum Absturz FDP geführt hatten: „Die Menschen waren ganz einfach enttäuscht, dass wir unsere Versprechen nicht eingehalten haben. Wir haben damals nicht hart genug für unsere Ziele gekämpft und haben uns in der schwarz-gelben Koalition unterbuttern lassen.“ Dabei seien diese Ziele gut gewesen und heute genauso aktuell als damals. „Die Bürger und die Wirtschaft ächzen unter der wachsenden Steuerlast und den immer komplizierteren Gesetzen und Regulierungen“, verdeutlichte Bauer.

Die derzeitige Politik in Deutschland sei dagegen komplett gegen die eigene Wirtschaft ausgerichtet: „Rente mit 63, Bargeldbegrenzung, Vorschriften zur Scheinselbstständigkeit, hohe Bürokratie und die Steuerlast für den Mittelstand – das ist alles extrem wirtschaftsfeindlich“, sagte Bauer. „Und wo war da eigentlich die CDU/CSU? Wo war deren wirtschaftliche Kompetenz? Ganz offensichtlich nicht da.“

Deutschland fordere zwar andere Länder wie Griechenland harte Reformen und Wettbewerbsfähigkeit ab, aber im eigenen Land lehne man sich zurück und klopfe sich gegenseitig auf die Schultern: „Deutschland ist dabei, den Vorsprung zu verspielen“, kritisierte Nicole Bauer. Mit der FDP würde dagegen wieder eine Partei mit hoher Wirtschaftskompetenz in den Bundestag zurückkehren: „Leistung muss sich wieder lohnen. Dazu möchte ich meinen Beitrag leisten“, versprach Bauer. Und sie fügte hinzu: „Wir haben unsere Lektion gelernt.“ Als Listenkandidaten wurden im Anschluss Jörg Heimbeck und Michael Deller gewählt.

Auch die bevorstehende Oberbürgermeisterwahl in Landshut war bei der Nominierungs-versammlung der FDP ein wichtiges Thema. Dabei ist das wachsende Selbstbewusstsein der Freien Demokraten spürbar: „Viele rechnen inzwischen damit, dass Alexander Putz ein heißer Kandidat für die Stichwahl sei.“ Nicole Bauer sicherte den Ihm und seinen Parteifreunden aus der Stadt Ihre volle Unterstützung zu: „Der ganze Landkreis und auch der Bezirk Niederbayern fiebern mit“.

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