Deutschrussin verlor erheblichen Geldbetrag
Schockanrufer prellte 72-Jährige

07.07.2017 | Stand 28.07.2023, 1:29 Uhr

Erneut gelang es einem Schockanrufer am Donnerstag, eine 72-jährige Deutschrussin in Traunstein um einen erheblichen Geldbetrag zu erleichtern.

TRAUNSTEIN Die Seniorin erhielt am Donnerstagnachmittag einen Anruf eines angeblichen Anwaltes, der vortäuschte, dass der Sohn der Traunsteinerin bei einem Verkehrsunfall ein Mädchen angefahren habe. Für Behandlungskosten und Schmerzensgeld würde ein erheblicher Bargeldbetrag benötigt und der Rentnerin die Abwicklung der Angelegenheit angeboten. Ein Mittäter des angeblichen Anwaltes nahm noch während des Telefonates persönlich Kontakt mit der Traunsteinerin auf und ließ sich einen erheblichen Bargeldbetrag übergeben.

Kurz nach der Übergabe des Geldes erkundigte sich die 72-Jährige bei ihrem Sohn, von dem sie erfuhr, dass sowohl der Verkehrsunfall, als auch die vermeintliche Notlage fingiert waren. Die Ermittlungen wurden durch die Kriminalpolizei Traunstein übernommen. Auch im Landkreis Rosenheim wurde in drei Fällen versucht, russischstämmige Personen mit Schockanrufen um ihr Erspartes zu bringen. Die angerufenen Personen in Prien und Rosenheim waren jedoch durch die Berichterstattung der vergangenen Wochen sensibilisiert und gingen auf die Forderungen der Täter nicht ein.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor den Betrügereien: Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.

In jedem Fall sollte unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei informiert werden, wenn einem die Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt. In jedem Fall sollten russischsprachige Mitbürger ihre Eltern, Großeltern, Onkel oder Tanten davor warnen, dass sich „falsche“ Kinder, Enkel, Nichten oder Neffen melden könnten, um Geld abzuzocken.

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