Füße, Latex, Peitschen, Sahne, Schimpfwörter – für nahezu alles auf der Welt existiert ein Fetisch. Manche Fetische sind aber so seltsam, dass Psychologen sie als „Störung der Sexualpräferenz“ klassifizieren. Lesen Sie die Top 3 der kuriosesten Sex-Vorlieben.
REGENSBURG Die Lust am Reiben: Frotteurismus
Sollten Sie es genießen, ja sollte es Ihnen unbändige Lust bereiten, sich an anderen Menschen zu reiben, sind Sie noch kein sogenannter Frotteur. Als solcher qualifizieren Sie sich erst dann, wenn Sie das a) vollständig bekleidet an anderen vollständig bekleideten Menschen und b) ohne deren Erlaubnis tun. Gelegenheiten bieten sich dem an Frotteurismus leidenden Mann (in der Regel sind es Männer, die davon betroffen sind) zuhauf. Prinzipiell immer dann, wenn er sich in einer größeren Menschenmenge befindet, die die Leute zwingt, dicht zusammenzurücken. Dann reibt der Frotteur ein-, zweimal seine Geschlechtsteile am Oberschenkel einer Frau und schon ist er glücklich – zumindest für die nächsten Stunden, dann muss er sich erneut ins Getümmel stürzen.
In Japan befriedigen so viele Männer ihren Reibe-Drang, dass sich die Behörden bemüßigt fühlten zu den Hauptverkehrszeiten der U-Bahnen eigene Frauenwaggons anzubieten. Die dadurch entstandenen Reibungsverluste für die Frotteure werden nun durch Prostituierte aufgefangen: In Bordellen kann der frotteuristische Mann in nachgebauten Zugabteilen die erträumte Szene nachspielen.
Sex im Schlaf
Die meisten Menschen träumen irgendwann einmal während des Schlafens von Sex. Die allerwenigsten aber setzen während sie schlafen ihre Träume in die Tat um. Menschen, die während sie durchs Land der Träume reisen, sexuelle Handlungen vollziehen, leiden an Sexsomnie. Die Aktivitäten reichen von Masturbation bis zu gewaltsamem Geschlechtsverkehr. Da die Betroffenen währenddessen aber nicht das Bewusstsein erlangen, können sie sich in der Regel nach dem Aufwachen nicht an das nächtliche Geschehen erinnern. Die Studie der kanadischen University Health Networks ergab, dass knapp acht Prozent der Menschen, die an Schlafstörungen leiden, im Schlaf auch sexuell aktiv sind. Damit ist die Sexsomnie eine Unterkategorie der Parasomnie, unter die alle Schlafstörungen, gleich welcher Art, fallen.
Übrigens ist Sexsomnie nicht straffrei. Auch wenn der Betroffene vielleicht keine Ahnung hat, was er tut, wird der Beischlaf ohne Einwilligung des Bettgefährten von deutschen Behörden schwer bestraft.
Gib mir meinen Schnuller! - Infantilismus
Tragen Sie gerne Windeln? Lassen Sie sich gerne füttern und saugen, nachdem Ihnen Ihre Sexualpartnerin ordentlich den Po versohlt hat, selig an Ihrem Schnuller? Haben Sie kürzlich 3000 Euro für ein Gitterbettchen in Erwachsenengröße ausgegeben?
Sollten Ihre Antworten auf diese Fragen ja lauten, dann fällt Ihre kindliche Vorliebe in die Kategorie „Infantilismus“. Wissenschaftler teilen die Gründe für sexuell infantiles Verhalten in physische und psychische Ursachen. Physische Ursachen für die Leidenschaft zu Windeln, Schnuller und oralem Erkunden der Umgebung sind eine Kastration, Hoden-Fehlfunktion oder mangelhafte Hormonproduktion in der Hypophyse. Psychisch sind die Ursachen leider nicht eindeutig zu bestimmen: Von übertriebener Bemutterung über mangelnde Aufmerksamkeit im Säuglings- und Kleinkindalter bis zu spontanen sexuellen Gefühlen bei einem Klaps auf den Po von Mama oder Papa kann so ziemlich alles als Auslöser gelten.
Was auch immer der Grund für diese skurrile Sexualpräferenz ist, fest steht, dass sie die Wirtschaft erheblich ankurbelt. Das Internet quillt über vor Online-Shops, die alles anbieten, was das infantile Herzchen begehrt: Fläschchen mit Haltegriffen, die so groß sind, dass ein Mann seine Hand durchstecken kann, Windeln in Erwachsenengröße und Gitterbettchen mit den gängigen 140-auf-200-Zentimeter-Maßen. Allein der Begriff „adult diaper“ (deutsch „Windel für Erwachsene“) erzielt bei „Google“ mehr als 18 Millionen Treffer. Die wenigsten davon haben mit Inkontinenz zu tun.
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