Kampfmaschine aus Vilshofen:
Schlagen, Treten, Würgen: Fast alles ist erlaubt

11.07.2017 | Stand 21.07.2023, 18:02 Uhr
−Foto: n/a

Tanja Hoffmann aus Vilshofen hat ein erfolgreiches Mixed Martial Arts-Kampf-Jahr 2016 hinter sich.

VILSHOFEN 2016 war für Tanja Hoffmann ein sehr gutes Jahr. Die 32-jährige Touristikfachfrau aus der Nähe von Bremen, hat es mithilfe ihres Vilshofener Trainers Markus Bauer geschafft, sich bis nach Japan zu einem Ländervergleichskampf durchzuschlagen.

Mit Schlägen hat ihre Sportart recht viel zu tun. Die in Vilshofen lebende Hoffmann hat über Judo nach und nach zu härteren Kampfstilen gefunden. Und übt jetzt „Mixed Martial Arts“ aus. „Das ist eine Mischung aus Judo, Ringen, Boxen, Kickboxen und Crawling – Bodenkampf mit Schlagen“, erklärt sie.

Wie kommt man als Frau zu so einer Sportart? „Ich wollte nach Judo mal was Neues ausprobieren. Und während meines Studiums in Stuttgart hatte ich Gelegenheit dazu“, meint die Frau mit der sympathischen Stimme lapidar.

Ende August 2016 trat die 1,60 Meter zierliche Kampfsportlerin in Tokio beim Länderkampf Deutschland-Japan in der Gewichtsklasse bis 54 Kilogramm an, eine große Ehre für sie. Aber kein Zuckerschlecken! „Meine Gegnerin war sehr hart. Die hätte sich lieber den Arm brechen lassen, als aufzugeben!“ So hat sich die Deutsche die zweimal fünf Minuten im Ring in der Differ-Ariake-Arena Tokio durchbeißen müssen. Nur im übertragenen Sinn. Denn obwohl vieles erlaubt ist: Beißen, Kratzen und an den Haaren ziehen ist tabu, ebenso auf den Kopf eines am Boden liegenden Gegners zu knien oder zu schlagen.

Stehend darf man natürlich auf den Kopf schlagen. Wobei bei Mixed Martials Arts der ganze Körper Schlagfläche sei, bei Boxen beispielsweise hauptsächlich nur der Kopf. Überhaupt wirke ihre Kampfsportart wilder als sie ist, meint Hoffmann. Beim Boxen gebe es auch Cuts, kleine Schnitte.

„Wenn man aus der Nase oder einem Riss blutet, dann sieht das gleich schlimm aus. Tatsächlich habe ich noch nicht mal wirklich ein blaues Auge abbekommen!“ Ganz zu schweigen von Rippen- oder gar Nasenbrüchen.

In der Ringecke in der Tokioer Arena stand ihr Coach und Lebensgefährte Martin Angerer. Der hatte auch den Kontakt zu Markus Bauer hergestellt. Seit 2011 trainiert Hoffmann in dessen „East2West Martial Arts Academy“ in Vilshofen. Bauer bereite sie gezielt auf ihre Kämpfe vor. Und das hat sich ausgezahlt: Die 2016er Kampfbilanz von Tanja Hoffmann ist positiv, vier Niederlagen stehen sechs Siege gegenüber, davon die letzten vier in Folge.

Und auch den Kampf in Tokio hat Hoffmann gewonnen. Zudem hat die junge Fighterin noch eine Profi-Lizenz der Organisation „Deep MMA“ bekommen, die sie zu weiteren internationalen Kämpfen berechtigt. Eventuell sogar in diesem Jahr wieder in Japan!

Passau