Ausstellung
Schauder und Idylle – Schüler zeichnen im Nationalsozialismus

10.10.2017 | Stand 31.07.2023, 7:59 Uhr
−Foto: n/a

Dass eine Zeichnung "anständig", also artig sei, galt im Nationalsozialismus als höchstes Lob im Kunstunterricht. Entsprechend viele Schüler malten so, dass sie das Bildprogramm der Nationalsozialisten umsetzten.

REGENSBURG Im Kleinen erzählen diese Werke von der Durchdringung des Alltags mit nationalsozialistischen Ideen. In ihrem Vortrag nimmt die Historikerin Dr. Heike Wolter Schülerzeichnungen aus den Jahren 1935 bis 1943 in den Blick und zeigt, wie in ihnen "Schauder und Idylle" miteinander verwoben sind. Der Vortrag findet am Donnerstag, 28. September, um 19 Uhr statt. Einige der von Wolter besprochenen Zeichnungen aus einem Regensburger Privatarchiv sind parallel zu der Ausstellung "artige Kunst. Kunst und Politik im Nationalsozialismus" im Foyer des Kunstforums Ostdeutsche Galerie zu sehen. Sie sind Teil einer Präsentation, die im Rahmen des Projekts "Schüler denken über 'artige Kunst' nach" entstanden ist. Unter Leitung von Heike Wolter erarbeiteten Studierende der Universität Regensburg, Fachbereich Didaktik der Geschichte, mit Schülern der neunten Klasse an der Privaten Realschule Pindl in Regensburg den Kontext der historischen Zeichnungen. Die Gegenüberstellung der Motive mit Dokumentarfotografien sowie Kommentare der heutigen Schüler geben Anregungen zur weiteren Auseinandersetzung mit der Thematik der Ausstellung.

Als Historikerin beschäftigt sich Dr. Heike Wolter vornehmlich mit der Zeitgeschichte. Seit 2012 ist sie als Akademische Rätin in der Abteilung Didaktik der Geschichte an der Universität Regensburg tätig. In ihrer Positionbefasst sie sich mit der Geschichtsvermittlung – im schulischen undaußerschulischen Bereich. Schwerpunkte liegen in der Holocaust Education, dem Konzept des forschend-entdeckenden Lernens und der Inklusion. Dies dokumentiert sich in ihren zahlreichen Publikationen, ihrer Lehrtätigkeit sowie der Konzeption und Begleitung verschiedener Projekte. Für Fragen und Anregungen steht das Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung: bei PhDr. Gabriela Kašková (g.kaskova@kog-regensburg.de) oder unter der Telefonnummer 0941/ 2971423.

Regensburg