Bull-Riding
Schachtenfest setzte traditionellen Glanzpunkt

10.07.2017 | Stand 31.07.2023, 14:56 Uhr
−Foto: n/a

Regenwetter konnte Stimmung am Peterhof nicht trüben.

BODENMAIS Das im letzten Jahr erneut gelegte öffentliche und gesellschaftliche Fundament zur Bewahrung einer alten Tradition wurde nun wieder durch Viehabtrieb durch den Ort und Schachtenfest am Peterhof gefestigt. Nach der prächtigen Neuauflage wollen Sandra und Josef Saller als Veranstalter gemeinsam mit den 1. Bodenmaiser Wolfauslassern um Vorsitzenden Florian Mühlbauer so fortfahren. „Authentisch soll das Fest zur Region passen“, hatte die junge Peterbäuerin schon beim 1. Bodenmaiser Schachtenfest 2015 gemeint und da gab ihr Ehemann Josef kopfnickend Recht. Schien auch das Regenwetter dem ganzen Aufwand und der Veranstaltung im Besonderen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung zu machen, wenn auch das unterhaltsame Kinderprogramm unter dem Wetter litt, ließen sich alle Beteiligten nicht die Stimmung nehmen und es wurde wieder eine „rundum gelungen Sache“, wie es Bürgermeister Joachim Haller sagte, der auch denen dafür dankte, welche die Großveranstaltung tatkräftig stemmten.

Allerhand war angesagt an diesem Festtag, der das Brauchtum in Bodenmais in Erinnerung rief und lebendig machte. Den Auftakt des 2. Bodenmaiser Schachtenfestes gab der Musikverein Vogling-Siegsdorf e. V., der im Rahmen der Blasmusikpauschale der Bodenmais Tourismus und Marketing (BTM) GmbH hier weilte und aus dem Landkreis Traunstein kam. Das Blasorchester führte den Festzug vom Marktplatz zum Peterhof an und spielte anschließend „über`s Mahl“ auf. Inoffizieller „Aufgalopp“ war eigentlich schon die Bierprobe im Festzelt der Schlossbrauerei Drachselsried, wo Bürgermeister Joachim Haller zwei Tage vor dem Schachtenfest mit zwei kräftigen Hieben anzapfte – eingeladen hatten dazu Sandra und Josef Saller. Am Schachtenfesttag kündeten die Eder Alphornbläser aus Schönberg das Eintreffen der Viehherde mit heimatlichen Weisen an. Bei der Bierprobe und zum Festausklang sorgte DJ Pumpal alias Marco Weindl bei der JOHN DEERE-PARTY für den richtigen Sound im Festzelt. Der Ansturm auf das Schachtenfest am Peterhof konnte hervorragend bewältigt werden. Die Bauerseheleute Josef und Sandra Saller haben mit den 1. Bodenmaiser Wolfauslassern ausgezeichnete Vorarbeit geleistet – das hat sich am Festtag bestens bewährt. Mehrere Hundert Besucher aus nah und fern, darunter auch zahlreiche Feriengäste, hatten den Viehabtrieb bestaunt und waren dann auf dem Peterhof eingekehrt.

Von den Arberwäldern und Hochzellschachten über Rechenstraße, Kuhbrücke, Bergknappenstraße, Marktplatz und Teisnacher Straße ist die Viehherde durch den ganzen Ort gezogen. Auf den Grünflächen des Peterbauern konnten sie dann grasen, bis die Rinder von den Nebenerwerbslandwirten abgeholt wurden. Karl Probst, Heinrich Weinberger und Ludwig Fritz allein haben in Bodenmais noch das Recht auf eingezäunten Schachtenflächen ihr Vieh zu weiden. Generationsübergreifend wirkte sich der Festtag aus, ganztägig waren auf dem ausgedehnten landwirtschaftlichen Areal an der Teisnacher Straße viele Aussteller zugegen, die ihre Maschinen präsentierten. Schon ab 10 Uhr füllte sich das Festzelt der Schlossbrauerei Drachselsried eilends, auch der widrigen Umstände geschuldet.

Inzwischen wurlte es schon in den Straßen des Ortes durch welche die Viehherde marschieren sollte. Je früher umso besser war es für die Schaulustigen einen guten Sichtplatz zu ergattern. Vorzüglich mundete den Festbesuchern die deftigen urbayerischen Speisen, darunter „Sengzelten“ aus dem Holzbackofen – da hatten die 1.B odenmaiser Wolfauslasser sogar Unterstützung von einem guten Freund erhalten: Michael „Dundee“ Preuschl, der mit seinem Kirwaverein Kirchenthumbach beste Beziehungen nach Bodenmais unterhält. Karl-Heinz Kilger musizierte mit seiner „Ziach“ vor dem Stand. Auch mehrere Vereinsabordnungen fanden sich zum Schachtenfest auf dem Peterhof ein, unter den Besuchern waren auch Pfarrer Alexander Kohl, Pfarrvikar Janusz Kloczko, Diakon Sepp Schlecht mit Gattin Rita, Bürgermeister Joachim Haller mit Ehefrau Claudia sowie 2. Bürgermeister Hans Sturm. Die traditionelle Vielfalt der Heimat hat sich dann am Nachmittag ein Stelldichein gegeben. „Lokalmatador“ Michael Treml begleitete das große Publikum durch ein zweistündiger Unterhaltungsprogramm, das er mit viel Witz und Anekdoten garnierte. Dabei begeisterten die Hohenbogen-Goaßn, die Haller-Mädels, die 7jährige Johanna Saller – die Tochter der Peterbauernleute hatte ihren ersten großen Auftritt -, die Jagdhornbläser sowie die verschiedenen Gruppen des Volks- und Gebirgstrachtenvereins „D`RIßlocher“ Bodenmais das Publikum.

Danach stand das 2. Bayerwald-Bullriding-Festival“ an, bei dem es ein zweites Mal um die Verleihung des „BayWa-Wanderbullen-Pokals“ ging, auch viele Geld- und Sachpreise haben gewunken. Und es ließen sich auch prominente Schachtenfest-Besucher und Kinder darauf ein, den Kampf mit dem vollautomatischen Bullen aufzunehmen. In zufriedene Gesichter konnte man am späten Abend blicken, als Bürgermeister Joachim Haller, Sandra und Josef Saller sowie Wolfauslasser-Boss Florian „Zodl“ Mühlbauer gemeinsam die Siegerehrung des Bull-Riding-Festivals vornahmen. Und es wurde auch die Gelassenheit direkt augenscheinlich, weil schließlich alles klappte. Das geht auf die Kappe von Josef und Sandra Saller und den 1. Bodenmaiser Wolfauslassern sowie etlichen Sponsoren, die das Bodenmaiser Schachtenfest bewerkstelligten.

Promi-Mannschaft

Bürgermeister Joachim Haller, 2. Bürgermeisterin Elisabeth Pfeffer (Zwiesel), Oberst Markus Kreitmayr, Oberministrant Tobias Krenn und Stefan Stieglbauer (Gemeinderat und Forstbetrieb) aus Bernried.

Teamwettbewerb: 10 Mannschaften

Platz 1 ging an das Team „Waid“ mit Nico Saller, Thomas Ronsberger, Maurice de Vigneux an einer Gesamtzeit von 5:39 Minuten. Das Team „Jungzüchter“ – Gewinner im letzten Jahr – übergaben den „BayWa-Wanderbullen-Pokal“ an die Siegermannschaft, außerdem gab es noch einen Gutschein von 50 Euro für die Bummerl-Bar. Platz 2: Team „D`Seibergbergler“ – 4:83 Minuten Platz 3: Team „Raiwada Bulldogfreunde“ – 4:24 Minuten Platz 4: Team „Firma Bist“ – 4:15 Minuten Platz 5: Team „Jungzüchterclub Bayerwald“ – 3:59 Minuten Platz 6: Team „JOHN DEERE“ – 3:46 Minuten Platz 7: Team „A gscheide Fua“ – 3:29 Minuten Platz 8: Team „Feierwehr Bomoas“ – 3:16 Minuten Platz 9: Team „Die drei kleinen Schweizer“ – 3:08 Minuten Platz 10 Team „VR-Genobank“ – 2:19 Minuten

Herrenwettbewerb: 35 Teilnehmer

Die Tagesbestzeit erreichte Nico Saller mit 2:10 Minuten, er durfte sich über eine STIHL-Motorsäge – gestiftet von der Firma Franz Seidl aus Arnbruck - freuen. Platz 2 belegte Thomas Ronsberger mit 2:07 Minuten, als Preis gab es einen Gutschein von 30 Euro für die Bummerl-Bar. Auf Platz 3 kam Andreas Weindl mit 1:56 Minuten, auch für ihn winkte ein Gutschein von 30 Euro für die Bummer-Bar. Platz 4: Tobias Kettenacker, Marc Linder, Johannes Brunnbauer, Ludwig Gimpl – alle 1:48 Minuten, sie erhielten jeweils einen Gutschein von 20 Euro für die Bummerl-Bar. Als letzter in der Wertung (Platz 35) ging Norbert Schindler mit 0:34 Minuten hervor. Er bekam zur Inspiration eine „leere Motorsägen-Schachtel“ als Ansporn für das nächste Jahr.

Damenwettbewerb: 8 Teilnehmerinnen

Verena Marchl schaffte mit 1:23 Minuten die Tagesbestzeit. Als Preis durfte sie einen Gutschein für ein Candle-Light-Diner für zwei Personen im Hotel Mooshof Bodenmais in Empfang nehmen. Platz 2 belegte Maria Thurnbauer mit 1:16 Minuten, als Preis gab es eíne Flasche Prosecco Auf Platz 3 kamen Jasmin Vogl, Alexandra Wölfl, Anna Rauch (1:07 Minuten) – sie erhielten jeweils eine Flasche Prosecco.

Regen