Kolumne
Sarahs Sexgeflüster: Tun Sie was gegen die Routine im Bett!

12.09.2017 | Stand 29.07.2023, 7:58 Uhr
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Ein eingeschlafenes Sexleben oder frühzeitiger Samenerguss – ganz unterschiedliche Ausgangssituationen und ein Klassiker in der Sexualtherapie, der dagegen helfen kann: das sogenannte Sensate Focus, sagt Sexualberaterin Sarah Nerb.

EIN EINGESCHLAFENES SEXLEBEN ODER FRÜHZEITIGER SAMENERGUSS – GANZ UNTERSCHIEDLICHE AUSGANGSSITUATIONEN UND EIN KLASSIKER IN DER SEXUALTHERAPIE, DER DAGEGEN HELFEN KANN: DAS SOGENANNTE SENSATE FOCUS. Dabei handelt es sich um eine der bekanntesten Methoden der Sexualberatung. Ich möchte Ihnen diese Übungsabfolge heute einmal in groben Zügen vorstellen.

Üblicherweise wird das Sensate Focus angeleitet und begleitet von Gesprächen mit einem Sexualberater und erstreckt sich über mehrere Wochen. Hausaufgabe für das Paar besteht darin, sich aufeinander einzulassen und zu fokussieren, wie der Name bereits sagt. Es beinhaltet mehrere Phasen: In der ersten nimmt sich das Paar mehrmals pro Woche eine Auszeit, massiert und streichelt sich gegenseitig. Dabei macht man es sich auf einer Unterlage bequem und sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Beim Austausch der Zärtlichkeiten werden Brüste und Genitalien zunächst nicht berührt – aktiver und passiver Part werden nach der Hälfte der Zeit abgewechselt. Dabei wird kommuniziert, was gefällt und was sich nicht so gut anfühlt. In dieser Phase besteht "Koitus-Verbot". Auch in der zweiten Phase beim Sensate Focus geht es um das langsame Herantasten ohne Beischlaf. Auch hier bietet es sich an, dass sich für die Übung zwei- bis dreimal die Woche Zeit genommen wird. Jedoch dürfen dieses Mal die Genitalen mit einbezogen werden. Wichtig hierbei: Es kommt zu keinem Orgasmus! In den anschließenden Phasen baut das Paar auf dem „sinnlichen Fokussieren“ auf, dringt ineinander ein, zunächst ohne Bewegung und lässt die Erregung wieder abklingen. Erst in der Schlussphase der Sensate-Focus-Übungen „darf“ das Paar einander auch durch Penetration und Berührungen bis zum Orgasmus bringen.

Die Übung dient dazu, dass sich derjenige Partner, der seltener Lust hat, oder Versagensängste in sich trägt, nicht bedrängt fühlt und Zuneigung genießen kann, ohne sich dem Druck ausgesetzt zu sehen, diesen Genuss mit einem Koitus gewissermaßen „ausgleichen“ zu müssen. Durch die Übung soll ein Teufelskreis, der so genannte Selbstverstärkungsmechanismus, durchbrochen werden.

Regensburg