Jahresbericht
Sammelmengen an Wertstoffen relativ stabil

10.07.2020 | Stand 24.07.2023, 13:27 Uhr
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Erstmalig kommt die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land (ZAW-SR) in ihrer neuen Besetzung nach den Kommunalwahlen im Frühjahr zusammen. Acht neue Verbandsräte sind Mitglieder in der Runde.

Straubing. Umso passender sind die Hauptthemen der Sitzung, die einen kurzen und umfassenden Status Quo der Situation beim ZAW-SR schildern. Verbandsvorsitzender Oberbürgermeister Pannermayr und die Verantwortlichen des ZAW-SR stellen den aktuellen Abfallwirtschaftsbericht wie auch den Halbjahresbericht vor.

2019 erreichte die Abfallerfassung über das Sammelsystem des ZAW-SR mit 72 Prozent erneut eine hohe Recyclingquote. Den Löwenanteil an verwerteten Abfällen stellen die organischen Abfälle mit 214 Kilo pro Einwohner dar. Dem folgen Altpapier mit 71 Kilo, Bauabfälle mit 60 Kilo und Verpackungsabfälle mit 31 Kilo pro Einwohner. Im deutschlandweiten Vergleich schneidet der ZAW-SR hinsichtlich der erfassten Wertstoffmengen mit einem Plus von 66 Prozent eindeutig überdurchschnittlich ab, organische Abfälle nicht eingerechnet. Das spricht für ein passendes und günstiges Erfassungssystem, das die Bürger entsprechend in Anspruch nehmen. Auch bei der Erfassung von organischen Abfällen hat der ZAW-SR die Nase vorn.

Im Großen und Ganzen zeigen sich die Sammelmengen an Wertstoffen relativ stabil. Naturgemäß treten bei Grüngut beträchtliche, witterungsbedingte Schwankungen auf. Dort ist eine Steigerung zum Vorjahr zu verbuchen. Bemerkenswert sind die Zuwächse von rund sechs Prozent bei den Elektroaltgeräten, die damit eine Menge von rund 10,5 Kilo pro Person erreichen. Die gesetzlich vorgeschriebene Rücknahmequote von 12,5 Kilo ist dadurch zwar noch nicht erfüllt, aber auch das Rücknahmesystem im Handel fließt in diese Quote ein. Die Zahlen aus dem Handel liegen dem ZAW-SR nicht vor.

Die Restmüllmenge stieg 2019 im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Prozent an und setzt damit den leichten Aufwärtstrend fort. Seit Einführung der Müllsortierung Anfang der Neunziger Jahre ist mit 144,7 Kilo pro Einwohner der höchste Wert erreicht, der ziemlich genau dem bayerischen Durchschnitt entspricht. Ein großer Mengensprung um weitere 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist bei der Sperrmüllerfassung aufgetreten. Die Ursachen können nur gemutmaßt werden. Um sicher zu stellen, dass auswärtige Anlieferer das kostenlose Entsorgungsangebot beim ZAW-SR nicht unrechtmäßig nutzen, werden die Annahmekontrollen noch strenger gehandhabt.

Abfallwirtschaftlich betrachtet war 2019 für den ZAW-SR ein relativ gleichmäßiges Jahr. Weit auffälliger war das aufbrandende Interesse der breiten Bevölkerung wie auch verschiedener Institutionen am Thema Abfallvermeidung, Trennung und Recycling. Viele Kooperations- und Beratungsanfragen trafen beim ZAW-SR ein. Die Nachfrage nach dem Zuschuss bei der Nutzung von Mehrwegwindeln zur Abfallvermeidung mag vielleicht auch diesem neuen Bewusstsein geschuldet sein. 40 Anträge wurden bewilligt, soviel wie nie. Der aktuelle Abfallwirtschaftsbericht 2019 gibt Einblick in den Gesamtbetrieb und die Aktivitäten wie auch die abfallwirtschaftlichen Zahlen. Er ist als Download unter www.zaw-sr.de oder auf Anfrage auch als Druckexemplar erhältlich. Der Halbjahresbericht für das laufende Geschäftsjahr stellt fest, dass die veranschlagte Jahreskalkulation wohl nicht ganz eingehalten werden kann. Besonders einschneidend hierbei sind die extrem gefallenen Altpapierpreise. Allein dieser Umstand verursacht nach jetzigem Stand einen Verlust von 250.000 Euro gegenüber der Planung. Zudem ist das Restmüllaufkommen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und verursacht damit höhere Entsorgungskosten. Schwierigkeiten bereiten weiterhin Alttextilien. Aufgrund eines Überangebots wie auch der schlechten Qualität der Altkleidung gibt es Absatzschwierigkeiten. Inwieweit die Corona-Pandemie Einfluss auf Abfallmengen und Behälterzahlen haben wird, ist noch nicht abschätzbar. Erfreulicherweise kann festgestellt werden, dass sowohl Abfuhrbetrieb, wie auch Kompostwerk, die Wertstoffhöfe und die Geschäftsstelle die Krise bisher sehr gut bewältigt hatten und den Bürgern durchgängig Entsorgungssicherheit gewährleisten konnten.

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