Ehrengast Horst Seehofer
Salzbergwerk Berchtesgaden feierte 500-jährigen Geburtstag

11.07.2017 | Stand 13.09.2023, 6:54 Uhr
−Foto: n/a

Ministerpräsident Horst Seehofer hat anlässlich des 500-Jahre-Jubiläums des Salzbergwerks Berchtesgaden das Kongresshaus besucht. Vor 2000 Menschen gratulierte er der Südwestdeutschen Salzwerke AG zu „einem einmaligen Jubiläum."

BERCHTESGADEN Staatsminister Marcel Huber unterstrich die „historische und wirtschaftliche Bedeutung des Salzes für die Region.“ Das in Berchtesgaden geförderte und in Reichenhall verarbeitete Speisesalz sei fest verankert mit dem Berchtesgadener Land: „Ich bin der festen Überzeugung, dass dies noch lange Bestand haben wird.“ Auch Landtagsabgeordnete Michaela Kaniber pries die „hohe Wirtschaftlichkeit des Salzes.“

Berchtesgaden habe es verdient, „damit gesegnet zu sein.“ Auch in Zukunft werde die Region davon profitieren. Das Signal, dass auch weiterhin in Berchtesgaden Salz abgebaut werde, sei ein großartiges. Als Ministerpräsident Seehofer dann gegen 13.15 Uhr mit Ehefrau Karin vor dem Hotel „Edelweiss“ vorfuhr, war der von Kardinal Reinhard Marx geleitete Gottesdienst sowie der einstündige Festzug, an dem Tausende mitgewirkt hatten, bereits vorüber.

Selfie mit dem Ministerpräsidenten

Seehofer begrüßte Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp und Landrat Georg Grabner, die bereits Stellung bezogen hatten und auf ihn warteten. Einigen Seehofer-Fans erfüllte der Ministerpräsident den Wunsch eines Selfies, ehe es samt großer Abordnung direkt in das Kongresshaus ging. Dort waren bereits alle Plätze von Festgästen eingenommen, die auf den Ehrengast warteten, um die 500 Jahre des „ununterbrochenen Salzabbaus in Berchtesgaden“ gebührend zu feiern.

Mit dem Defiliermarsch, gespielt von der Bergknappenmusikkapelle, wurde Seehofer unter anhaltendem Applaus und einigen Buh-Rufen im großen Saal begrüßt, ihm folgte Prinz Leopold von Bayern, der Vorstand der Südwestdeutschen Salzwerke AG, Ulrich Fluck sowie Edeltraud Glänzer von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie. Moderator Markus Othmer eröffnete die Feierlichkeiten, „so ein Fest gibt es nicht alle Jahre“, sagte er.

Enge Verknüpfung mit Saline Bad Reichenhall

Vorstand Ulrich Fluck betrat das Rednerpult: „1517 wurde der Petersbergstollen angeschlagen. Die lateinische Inschrift auf der Marmortafel heißt sinngemäß übersetzt: 'O, sei Du unseren Unternehmungen gewogen.' Das galt vor 500 Jahren – und das soll zukünftig genauso gelten“, sagte er. Am heutigen Tage wolle man ausgiebig feiern. Er erinnerte daran, dass zwar das Salzbergwerk Berchtesgaden ein halbes Jahrtausend existiere, „wir wollen aber nicht vergessen, dass dessen Existenz und Zukunft aufs Engste verknüpft ist mit unserer Saline in Bad Reichenhall.“

Der Erfolg des dort produzierten Speisesalzes sei ein „Garant für den Fortbestad des Bergwerks. Überall spürbar sei die Verbundenheit der Menschen zu ihrer Region, aber auch der Bürger zu ihrem Salzbergwerk, sagte Fluck: „Man könnte fast sagen: Die Berchtesgadener und ihre Bergler im Salzbergwerk sind eine große Familie.“ Besondere Worte fand er für Peter Botzleiner-Reber, der die Gesamtverantwortung für weite Teile des Festjahres inne hatte.

Seehofer: "Jubiläum ist einmalig"

Ministerpräsident Horst Seehofer begrüßte die 2000 Menschen im Saal mit einem „Glück auf“. Ein solch geselliges Beieinander gebe es „nur in Bayern“, sagte er. Zumal sich Berchtesgaden als „Paradies“ betrachten könne. Für Seehofer ist klar: „Bayern – und Berchtesgaden im Besonderen – schwammen schon immer auf der Seite des Erfolges, der richtigen Seite.“ Das werde nun anlässlich des 500-jährigen Bestehens des Salzbergwerks bis zum Ende des Jahres hinweg gefeiert. „Das, was wir heute hier erleben, ist einmalig.“

Im geschichtsträchtigen Bayern sei ein 500. Geburtstag nicht selbstverständlich. „Wir haben eine lange Geschichte, 1500 Jahre, wir feiern heuer 500 Jahre Reformation, wir haben im letzten Jahr 500 Jahre Reinheitsgebot des bayerischen Bieres gefeiert und nun ist das Salzbergwerk dran“, sagte Seehofer. Er gratulierte der Unternehmensleitung und den Bergleuten. Seine persönliche Überzeugung sei, dass man es der Unternehmensleitung der Südwestdeutschen Salzwerke AG anmerke, dass „Ihr Eure Mitarbeiter wertschätzt und zusammensteht“, so Seehofer.

Salzbergwerk sei eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region

Der Umstand falle nicht nur ihm persönlich auf, sondern auch Außenstehenden. Mit 380000 Besuchern pro Jahr sei das Salzbergwerk eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Region, „überhaupt ist Bayern der meist besuchte Urlaubsort, der bayerische Dialekt der beliebteste und für Amerikaner und Japaner besteht Deutschland sowieso nur aus Bayern.“ Dafür erntete der Ministerpräsident lang anhaltenden Applaus. Seehofer erinnerte an Franz-Josef Strauß, der mal gesagt hatte, „dass es außerhalb von Bayern kein richtiges Leben gibt.“ Dies könne man nur so unterstreichen.

Bayern sei nicht nur ökonomisch erfolgreich, „dass unser Bundesland blüht, dass wir einen Großteil der Bundesländer mitfinanzieren, verdanken wir der hiesigen Bevölkerung.“ Zukunftsstark könne nur derjenige sein, der traditionsstark sei, sagte Seehofer und verwies darauf, dass die christliche Prägung auch weiterhin „absolute Notwendigkeit hat.“ Dank äußerte er gegenüber allen ehrenamtlich Tätigen, „ohne Ehrenamt geht es nicht“.

"Mindestens weitere 500 Jahre"

Als Ministerpräsident wisse er um das große Engagement der Bevölkerung Bescheid. Und auch hinsichtlich der Sicherheit im eigenen Land ist für Seehofer die Perspektive klar: „Wir brauchen einen starken Staat und eine gute Polizei, die die Bürger beschützt und Terror, wie nun wieder in London passiert, von der Bevölkerung abhält.“ Zum Abschluss seiner Rede wünschte er dem Salzbergwerk eine gute Zukunft, „mindestens weitere 500 Jahre“, und versprach, dass er beim nächsten Jubiläum wieder mit dabei sein werde. 

Berchtesgadener Land