Geld
Sahra Wagenknecht setzt sich für illustren Finanzspekulanten ein

08.07.2017 | Stand 30.07.2023, 3:43 Uhr
−Foto: Foto: © 2012 AFP

Florian Homm, schillernder Finanzjongleur, der seit knapp acht Monaten in Italien in Auslieferungshaft sitzt, bekommt humanitäre Unterstützung von der Linkspartei: Sahra Wagenknecht, Vizin der Bundestagsfraktion, fordert in einem Schreiben an die Deutsche Botschaft in Rom Aufklärung über die konsularische Betreuung des wegen Betrugsverdachts Inhaftierten.

DEUTSCHLAND Homm, der im März in Florenz festgenommen wurde, leidet seit Jahren an multipler Sklerose und ist nach Einschätzung diverser medizinischer Gutachten haftunfähig. Selbst die Verlegung in ein Haftkrankenhaus in Pisa trug nach Einschätzung der Ärzte zu keiner Verbesserung bei. Laut einem Gutachten vom 21. Oktober hat sich Homms Zustand sogar dramatisch verschlechtert. Nach Meinung von Homms italienischem Anwalt unternimmt die deutsche Botschaft nicht genug, um die Situation des ehemaligen Hedgefonds-Managers zu verbessern. Noch in diesem Jahr will die italienische Justiz über Homms Auslieferung an die USA entscheiden. US-Staatsanwälte werfen dem Börsenspekulanten vor, Anleger um 200 Millionen Dollar geprellt zu haben. Es sei selbstverständlich, dass sich Homm vor der Justiz verantworten müsse, sagt Finanzmarktkritikerin Wagenknecht, doch "wenn er haftunfähig ist, muss er das Gefängnis verlassen dürfen".

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